Guckst du: Naokos Laecheln

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Ich versuche es nochmal mit einer Filmkritik. Nein, heute gibt es keine feuerspeienden Brueste und Explosionen, sondern etwas fuers Herz. Jaja, manchmal brauchen auch so tolle Typen wie ich etwas melancholisches. Und deshalb heute:



Naokos Laecheln (ノルウェイの森, Noruwei no Mori) 
2010, Regie: Trn Anh Hùng

Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman „Naokos Lächeln“ von Haruki Murakami. Als grosser Fan von Murakami, habe ich mich natuerlich gefreut, das einer seiner Romane verfilmt wurde. GsD auch eins der Stuecke, das sich tatsaechlich fuer eine Verfilmung eignet. Trotzdem bin ich mit gemischten Gefuehlen an die Sache herangegangen. Laesst sich eine derart epische Liebesgeschichte ueberhaupt in 133 Minuten abhandeln?


Nein.


Ist aber auch nicht weiter schlimm. Man muss sich nur in grossen Teilen vom Buch trennen und sich dem Geschick des Regisseurs anvertrauen. Klar, wichtige Szenen aus dem Buch werden nur stichpunktartig verarbeitet. Anders kann man das in 133 Minuten nicht abhandeln. Leider kommt man ohne Kenntnis des Romans nur allzuoft ins Schleudern. So mancher Sachverhalt bleibt unerklaert. Trotzdem, wie schon gesagt, ist das nicht weiter schlimm. Anstatt nach Szenen aus dem Buch zu suchen, sollte man sich dem hingeben, was im Buch fehlt: Wunderschoene, ruhige Bilder und ein Soundtrack, der Lust auf mehr macht. Genauso habe ich mir die Bilder zum Buch im Kopf „zusammengebaut“.

Midori und Toru

Waehrend der ersten paar Minuten habe ich noch bezweifelt, das Rinko Kikuchi (bekannt auch aus „Babel“, in dem sie eine sexuell verirrte Taubstumme gespielt hat) die richtige Besetzung fuer die Naoko ist. Im Verlauf wird aber klar, das nur sie die innerliche Zerissenheit von Naoko darstellen kann. Die anderen Schauspieler bleiben da deutlich zurueck, tun aber ihren Dienst. Was fuer das Auge: Die zuckersuesse Kiko Mizuhara, die fast schon zu lieb fuer die Rolle der eher frechen Midori aus dem Roman ist. Enttaeuschend: Reika Kirishima, die in ihrer Rolle leider gar nicht ueberzeugen kann und weit flacher daherkommt als die irre Reiko aus dem Buch. Kenichi Matsuyama kann die komplexe Person des Toru Watanabe nur bedingt darstellen, bietet aber durchaus gutes Schauspiel. So sind dann auch fast alle Figuren wirklich etwas fuer das Auge und fuegen sich in die schoenen Bilder ein.

Wie immer, habe ich mir den Film im Original und in der deutschen Synchro angeschaut. Diesmal war ich aber angenehm ueberrascht. Die deutsche Synchro ist gut und bedient sich der Sprache aus dem Roman. Natuerlich lassen sich viele Dinge nicht so einfach ins Deutsche uebersetzen und hoeren sich im japanischen Original, auch wegen der wunderschoenen japanischen Lautsprache, einfach besser an.

Fazit: Absolut sehenswert! Wer den Roman mag, wird, trotz aller Einschraenkungen, auch den Film moegen. Wer den Film mag, sollte auf jeden Fall das Buch lesen. Wie auch die Romane von Murakami, ruft der Film bei den Kritikern verschiedene Reaktionen hervor. Viele Kritiker geben Bestnoten, einige dagegen berufen sich viel zu sehr auf die Romanvorlage und verreissen den Film. Mir egal, ich mag den Film und hatte so manches Mal feuchte Augen. Deshalb auch:

Coolios movie rating:    


Naokos Laecheln (japanische Version)  * * * * * * (6 von 6 Sternen)
Naokos Laecheln (deutsche Version)  * * * * * * (6 von 6 Sternen) 

Achtung: Absoluter Taschentuchalarm! Ja, auch fuer euch Jungs!

Quelle Bilder: div. 

  1. Ich war auch im Kino. Ich fand ihn auch gut. Meine Schwester aber nicht...die war mit dabei...die meinte ja nur: "Da gehts ja nur darum das sie nicht feucht werden kann..." größtenteils mag das ja stimmen. ;P Gabs zu der Zeit kein Gleitgel? xD

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  2. @Cori
    Öh, äh ..... ich frage mich, warum deine Schwester so darauf fixiert war. Also ich bin mächtig feucht geworden. Um die Augen natürlich, ihr Ferkel!
    Aber mal im Ernst. Im Buch machen die Sexszenen wohl nicht mehr als 1% aus, im Film dann gleich so um die 10%. Naja, ein Film muss wohl eher visuelle Reize bringen, was ein Buch ja nicht kann oder muss.

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  3. hmm.. gebe der deutschen Version aufgrund der nicht immer so passenden Syncro nen Stern weniger..

    Hast du dir "Dolls" von Kitano Takeshi schonmal angeschaut?

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  4. @Rose
    Hmpf, die Synchro hat sich echt mehr am deutschen Roman orientiert, als am Originalfilm. Deshalb konnte ich einfach keinen Stern abziehen.
    Dolls? Yep, war im Kino, hab aber wegen der "Doll" die mich begleitet hat, nicht so ganz viel mitbekommen. Werde ich aber auf jeden Fall nachholen. Das was ich zwischendurch mitbekommen habe, sah interessant aus.

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  5. haste mal ein amazonlink zu den büchern ? wenn möglich in englisch :I

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  6. @obi
    Link? Zu allen Murakami-Büchern?
    Guckst du Amazon.de-Bücher-Englisch-Murakami. Erstaunlich, wie viel billiger die englischen Ausgaben meist sind. Ich würd ja gern nen Kindle kaufen, aber 90% von dem was mich interessiert ist hier in J für Kindle nicht erhältlich. Shit!

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