Irgendetwas mache ich falsch. Grundlegend. Waehrend mein taeglicher Stress schon auf dem Weg zur Arbeit startet, haben viele Japaner offenbar ein Mittel gefunden, diesem Stress rechtzeitig vorzubeugen: Saufen! Jeden Morgen kann ich sie sehen, die Salarimen die gemuetlich auf einer niedrigen Mauer sitzen und sich erstmal ein Doeschen Bier genehmigen. Nein, nicht die kleinen, sondern die 500ml-Dosen. Und dann auch meistens noch das billige „Haposhu“-Schaedelzeugs (so eine Art Bier....).
Selbst hochgestellte, auslaendische Firmenvertreter greifen oft zur Pulle, vor, waehrend und nach der Arbeit. Ich hab mal den Chef einer deutschen Firma in Tokyo gefragt, wie er mit den Lebensumstaenden in Japan fertig wird. Seine recht ueberzeugende Antwort: „Was glauben sie wohl, wie ich damit fertig werde? Ich bin seit 30 Jahren Alkoholiker und Kettenraucher, so werd ich damit fertig!“ Nun gut, jedem das seine. Aber das muss doch auch besser gehen! Ich kann mich einfach nicht damit anfreunden, jeden Morgen schon mit einer Fahne ins Buero zu kommen.
Wie waere es denn dann mit Mariuhana, Gras, Bong, Dope, oder wie das Zeugs auch immer heisst? Wenn man in den letzten Tagen die TV-Nachrichten in Japan mitverfolgt hat, kommt man schnell dahinter, das es in Tokyo ueberhaupt kein Problem ist, an Drogen zu kommen. Mal wieder wurde ein „Schauspieltalent“ dabei erwischt, sich ne‘ ordentliche Line reinzuziehen, nur weil ihr ebenfalls drogensuechtiger Ehemann bei der Polizei nicht sein Maul halten konnte. Die Hauptschuldigen: Natuerlich die boesen, boesen Gaijin-Drogenhaendler.
Klar, in letzter Zeit werden vermehrt Auslaender beim Drogenhandel aufgegriffen, aber nur weil sie sich extrem daemlich anstellen (was so gesehen auch gut ist!). Die Yakuza, die immerhin mit ueber 3800 Drogenvergehen noch deutlich gegen die knapp 310 Vergehen von Auslaendern im Jahr 2008 in Fuehrung liegen, stellen sich da wohl deutlich geschickter an, bzw. wird es ihnen von der japanischen Polizei leichter gemacht. Waehrend auslaendische Dealer praktisch immer ohne „Gesichtsbalken“ im TV gezeigt werden, sind die japanischen „Kollegen“ immer unkenntlich gemacht. Warum ist das so? Noch dazu sind praktisch alle Yakuza und deren „Bueros“ bei der Polizei wohlbekannt, warum stellt die Polizei nicht einfach mehrere Beamte ab, um diese zu ueberwachen?
Boese Zungen wuerden behaupten, das die Polizei wichtigere Aufgaben hat, z.B.: Hausfrauen mit Kindern oder 70jaehrige Opas auf dem Fahrrad anzuhalten, um erstmal nachzupruefen, ob der Drahtesel auch ja nicht geklaut ist. Oder manche auslaendische Botschaften bewachen, die an ihrer „Beliebtheit“ doch selber schuld sind.
Naja, bei all den Nachteilen, die eine alltaegliche Droehnung so mit sich bringt, sollte ich doch besser auf eine andere bewaehrte, noch dazu kostenlose Methode zurueckgreifen: Die gute alte Gleichgueltigkeit, oder auf gut deutsch, „Leck mich am Arsch“- Mentalitaet.........
© Samurai Biker
Jep, ist alle mal besser als sich den Kopf zu vernebeln wegen irgend was wo für du so nichts kannst. Du hast doch aber ein gutes Sprachrohr wo du dir hin und wieder Luft machst :-)
AntwortenLöschenAlso das hätte ich jetzt nicht gedacht, dass die morgens erst mal "vorglühen" müssen. Abends, nach der Arbeit mal den Speicher löschen, klar. Aber vorher ... da kriegt man ja noch weniger geschafft.
AntwortenLöschenBlueschi hat schon recht, da ist es besser, sich ab und zu mal den Frust von der Seele zu bloggen.
Also mir fallen da spontan zwei Möglichkeiten ein sich auch ohne röhnung für den harten Arbeitsalltag zu rüsten. Das erste wäre Milch. Die enthält nämlich Inhaltsstoffe die Glücksgefühle im Körper erzeugen. Der Haken es müssten schon über drei Liter sein damit die Wirkung spürbar zu tage tritt.
AntwortenLöschenDie zweite Mögichkeit würde nicht nur Dir zugute kommen sondern auch deiner Ehefrau. Beim Sex werden massig Gluckshormone freigesetzt, die auch länger nachwirken. Also für den Arbeitsweg müsste es reichen.
Also zuerst die Frau beglücken und dann im Büro ein paar Liter Milch zu gemüte führen, ist doch easy.
Probier es doch mal so einen Monat lang aus, solltest Du danach immer noch deinen Arbeitsstress als das grösste deiner Probleme ansehen, kannst Du dann immer noch die Tetrapak gegen die Flasche eintauschen ).D
Dieser medizinischer Ratschlag ist nicht erprobt, für mögliche Nebenwirkungen fragen Sie bitte ihren gesunden Menschenverstand.
@Coolio
AntwortenLöschenDas erinnert mich an einen Assistenten an der Uni der sich mit 2 Kannen Bier hinten in den Hörsaal setzte und darauf angesprochen meinte "Vorlesungen von Prof. XXX kann ich mir auch nur vorgetuned antun!"
@Heydal
die Idee ist nett und Milch ist gut.. aber zu dem Rest muss leider ja Madam auch eine, sagen wir mal, positive Grundeinstellung haben ;)
Sarariemen (also mit Anzug) und Bier hab ich leider fruehmorgens auch noch nicht gesehen...abends massig, klar.
AntwortenLöschenFalls das mit der "Grundeinstellung" nicht so hinhaut, manchmal reicht auch schon die "Grundstellung", nur so als Anregung ;^)
*duck und weg*
@mindfsck
AntwortenLöschenWie? Vorne, hinten, oben, drunter, drüber reicht nicht? ;-)
Beste Orte fuer "Drinking Salarimen-Watching" sind Parks und Gruenanlagen zwischen Bahnhoefen und grossen Firmengebaeuden, oder einsame Nebenstrassen. Hibiyakoen, morgens zwischen 8 und 9 ist diesbezueglich eine 5-Sterne-Location.
AntwortenLöschen@Heydal:
Ne, japanische Milch mag ich nicht. Wenn dann hoechstens Milkshakes (mit 2 Strohhalmen?), aber vor der Arbeit 3 Liter Makkes-Milkshake zu saufen, fuehrt wohl zu ganz anderen, durchaus enormen Problemen. Das mit dem Morgensex waere eine gute Idee, wenn ich nicht mit einer Japanerin verheiratet waere. Da kannst du ja schon froh sein, wenn du einmal woechentlich die "Glocken klingeln" lassen darfst....
@Coolio
AntwortenLöschenaha...
ok dann habe ich wohl 12 mal gut ;)
SCHERZ!!!