Ich hasse Montagmorgen.....

2

Als ich heute morgen im Zug still und heimlich vor mich hinschwitzte und mir mein Nachbar seinen nach Zwiebeln und Essig (fuer Chips sicher eine gute Geschmackskombination....) riechenden Atem direkt in die Nase hauchte, ging mir ploetzlich folgender Gedanke nicht mehr aus dem Kopf: Werden wir Deutschen in Japan etwa bevorzugt behandelt?

Im Forum meines Vertrauens (www.embjapan.de) bin ich mehr als einmal mit der Aussage konfrontiert worden, das „wir Typen in Japan doch eh keinen Bezug mehr zum Umgang mit normalen Leuten haetten, da wir staendig mit Samthandschuhen angefasst werden“. Klar, diese Aussagen kamen praktisch immer von Leuten, die noch nie in Japan waren, oder wenn, dann als Besucher, oder Praktikanten fuer einen kurzen Zeitraum. Aber ist es wirklich so, wie sie meinen?

Werden wir hier als Deutsche tatsaechlich bevorzugt? Lasst mich das mal Punkt fuer Punkt angehen:


1. Arbeitsplatz:

Klar, ich kann viel oefter als meine japanischen Kollegen „Dampf ablassen“. Aber nimmt das ueberhaupt jemand ernst? Beim Gehalt und bei den Arbeitszeiten habe ich auf keinen Fall einen Vorteil. Gut, viele meiner Kollegen bleiben bis 20 Uhr im Buero, waehrend ich mich um 18 Uhr klammheimlich aus dem Staub mache, aber gezwungen werden sie dazu nicht. Unser Chef ermahnt uns des oefteren, nicht unnuetz lange im Buero zu bleiben. Wer dem nicht folgt: Selber schuld! Auch beim Urlaub das selbe Bild: 20 bezahlte Tage im Jahr fuer einen 43jaehrigen Ingenieur, genau soviel wie gleichaltrige japanische Kollegen, waehrend in Deutschland jeder Hilfsarbeiter 30
Tage bezahlten Urlaub hat und (unglaublich!) bezahlte Krankheitstage.


2. Ehe/Partnerschaft:

Kann ich mich bei meiner japanischen Frau, genauso wie meine japanischen Kollegen es gewohnt sind, wie ein Pascha verhalten? Dazu von mir ein klares: Hahahaha!!!! Wer sich mal genauer bei Landsmaennern umhoert, die mit Japanerinnen verbaendelt sind, wird sehr schnell vom Gegenteil ueberzeugt. Besonders weil wir Deutschen bei den Japanerinnen als „Gentlemen“ verschrien sind, werden sie uns niemals jenes Verhalten durchgehen lassen, was eine „typische“ Japanerin ihrem „typisch“ japanischen Ehemann locker durchgehen laesst, eben weil sie sich absolut nicht fuer das interessiert, was ihr Gatte so ausserehelich anstellt. Hauptsache am 15. kommt die Kohle auf’s Konto.


3. Einkaufen, Banken, usw..

Yippie, wieder eine neue Kreditkarte! Diesmal vom Gemuesehaendler an der Ecke! Was fuer Japaner ganz normal ist, naemlich die Geldboerse voller Kreditkarten zu haben, wird fuer die meisten Auslaender immer ein Traum bleiben. Ich hab meine erste Kreditkarte nach knapp 2 Jahren Aufenthalt in Japan bekommen und das auch nur, weil ich mit einer kreditwuerdigen Japanerin verheiratet bin. Vor kurzem hab ich mal den Antrag auf eine 2. Kreditkarte gestellt: Abgelehnt! Warum? Keine Ahnung! Gruende die zur Ablehnung fuehren, werden nicht genannt.

Waehrend jeder Japaner ziemlich einfach sein Geld ins Ausland ueberweisen kann, muss ich mich selbst fuer kleine Betraege einer elendig langen Prozedur unterziehen. Wer das einmal hinter sich hat, wird niemals mehr eine Bevorzugung von Auslaendern in Betracht ziehen. Klar, wenn ich dann mit meiner Kreditkarte einkaufen gehe, werde ich so freundlich behandelt, wie es sich meine Freunde in Deutschland nur in ihren wildesten Traeumen vorstellen koennen, aber das geht allen anderen hier in Japan genauso, ist also kein Vorteil fuer mich, oder sonst einen Deutschen.


4. Behoerdengaenge

Klar, die Behoerden hier in Japan sind meist sehr freundlich (Die Einwanderungsbehoerde in Shinagawa mal ausgenommen....), aber das sind sie zu allen, nicht nur zu mir. Eigentlich werde ich hier wirklich bevorzugt behandelt. Meine Dokumente werden naemlich immer sehr genau auf Fehler untersucht und das kann dauern. Also, keinerlei Bevorzugung von Deutschen.


5. Wenn die Natur ruft......

In Japan gibt es viele Moeglichkeiten sich sexuell zu „betaetigen“, zumindest fuer Japaner. Wenn man als Auslaender in die tausendfach vorhandenen „Massagesalons, Soaplands (Ja, die heissen so. Googelt gefaelligst selber!) und sonstigen Fummelschuppen will, findet man meistens ein Schild: Auslaender nicht erlaubt/muessen draussen warten. Klar gibt es ein paar Schuppen in denen auch Auslaender „rein“ duerfen (Ja doch, dieser Satzaufbau war absichtlich...), aber glaubt’s mir, das wollt ihr nicht. Die Frauen dort kommen von ueberall, nur nicht aus Japan und sind meistens alt, haesslich oder schwanger, oder alles gleichzeitig. In diesen Laeden steht der Tuersteher drinnen. Damit keiner abhaut!

Warum denn bezahlen, wenn es soooo viele Maedels gibt, die nur darauf warten, von einem wilden deutschen Hengst begattet zu werden? Yep, klar gibt es solche Maedels. Eigentlich sogar ziemlich viele! Wenn du aber glaubst, das diese Frauen „nur auf dich“ gewartet haben, tust du mir wegen deiner reichlich vorhandenen Naivitaet wirklich leid. Und „umsonst“ gibt es von solchen Maedels meisten nur ein Spektrum von Geschlechtskrankheiten, das eine kroatische Bahnhofsnutte echt gesund aussehen lassen wuerde. Das vorher uebliche Essen und das nachher uebliche Lovehotel wollen schliesslich auch bezahlt werden. Und dreimal darfst du raten wer das tut..... Also, alles Quatsch! Kein Vorteil!


So, das war’s von meiner Seite. Wer glaubt, dennoch irgendwelche Vorteile fuer Deutsche in Japan zu kennen, darf sie mir gerne mitteilen. Nein, die Penislaenge lasse ich nicht als Vorteil gelten......


Bis denne.......

  1. Es ist die Dicke, nicht die Laenge! Verdammte Axt, wie oft denn noch! Auch nicht die Technik....das war in den 90ern...
    Worauf ich mich beziehe? Auf die Geldboerse fuer die Kreditkarten!

    AntwortenLöschen
  2. WOW das is es mir lag es die ganze Zeit auf der Zunge hab es aber nicht auf die Tastatur bringen können! meine Glückwunsch zu dieser gelungen Wiedergabe unseres Lebens als Deutsche mit Japanischer Ehefrau in Japan. So zusagen den Nagel auf den Kopf getroffen und versenkt das ganze!
    Gruss Enrico

    AntwortenLöschen