Ueber den Wolken...... Eingestellt von um 10:06 Mittwoch, 15. Februar 2012

Welcher bloede Idiot hat eigentlich dieses Lied gesungen: “Ueber den Wolken, muss die Freiheit wohl grenzenlos sein, bla bla …….”? Nix da mit Freiheit! Ich fuehle mich sehr wohl in meiner Freiheit eingeschraenkt in dieser elenden, stinkenden, kalten, fliegenden Alubuechse!

„Toll! Ich hab noch einen Fensterplatz bekommen!“ dachte ich noch, bevor ich realisiert habe, das man im A380 ueber 2 Leute klettern muss, wenn man mal Pipi muss. Damned! Von wegen mehr Platz! Ja, fuer die Masse, aber nicht fuer das Individuum.

Meine beiden asiatischen Nachbarn schlafen tief und fest. Mit offenem Mund. Dabei beschallen sie mich nicht nur mit einem Schnarchen, das von ganz tief unten raus kommen muss, sondern stinken auch noch aus dem Mund wie ein vollgeschissener Hamsterkaefig. Mein direkter Sitznachbar quillt ueber die Armlehne auf meine Seite herueber. Na prima. Ich versetze ihm einen leichten Schubs mit meinem Ellbogen, er grunzt und schnarcht noch lauter. Ist das Leben nicht schoen?

Aaaah......China! Leckeres Essen......

21.49 Uhr. Ich mache die Augen zu. Einer kleiner, hell leuchtender Punkt zieht einen Schweif ueber meine Pupille. Wohl so eine Art Sternschnuppe aus dem Gehirn. Ob ich mir was wuenschen darf? Bitte lieber Gott, erschiess mich gleich hier und jetzt! Oder lass wenigstens das Flugzeug abstuerzen! Naja, fuer den Anfang wuerde es auch reichen, wenn den beiden Kollegen neben mir das Maul zuwaechst. Was, das willst du nicht? Leck mich! Ich oeffne die Augen und schaue aus dem Fenster in die Nacht. Wie soll man das beschreiben, was man da draussen sieht?

.....gutaussehende, manierliche Leute.....

7.57 Uhr. Landeanflug auf China. So stelle ich mir eine Buergerkriegszone in einem 3. Welt-Land vor. Alles sieht dreckig, alt und zerissen aus. Ich warte nur noch, das Jemand auf einem Esel daherreitet. Aber wahrscheinlich haben sie alle Esel schon aufgegessen. Sturheit ist eh nicht gefragt in China. Hm, Esel suess-sauer.

Der Flughafen wirkt trist und grau. Selbst die Gesichter der Leute sehen grau aus. Ich schlurfe in den grauen Gepaeckkeller. Natuerlich muss ich als gefaehrlicher weisser Japanreisender erst auschecken, nochmal durch die Sicherheit und dann wieder einchecken. Koennte ja sein, das ich mir im eiskalten Laderaum eine Bombe aus meinen stinkenden Socken und Unterhosen gebaut habe. Es wird der Tag kommen, da wird man erst in Tiefschlaf versetzt, bevor man ins Flugzeug kommt. Glaubts mir! Ist ja auch viel praktischer. Man kann einfach alle Leute uebereinanderstapeln. Nicht das es jetzt grossartig anders waere.

.....und spannende News......

Ich kann das Geschnatter nicht mehr hoeren. Ohrhoerer rein, X7 an und mit gregorianischen Gesaengen durch die Massen pfluegen. Am Kiosk kaufe ich mir ein Wasser. Der Typ gibt mir eine offene Flasche. Die will ich nicht und sage ihm das. Ok, aber die offene Pulle muesste ich auch bezahlen. Nope, ich bezahle keine unvollstaendigen Lieferungen. Schon gar nicht hier, im Geburtsland der Urheberrechtsverletzungen und des Betrugs am Kunden. Bin ich paranoid? Haha, liest du hier schon laenger mit?

Einen unbequemen Verbindungsflug spaeter bin ich endlich wieder in meiner Wahlheimat und geniesse den freundlichen Service und die Stille in Bus und Bahn. Zuhause angekommen oeffne ich meine Emails. 97 ungelesene Emails. Toll. Ich war ja auch 4 Tage weg. Die Haelfte macht mir glauben, das irgendwelche Hotties in Tokyo nur darauf warten, das ich sie mal ordentlich durchnehme. Aber dazu spaeter mehr.....

Gehabt euch wohl.