Ob ich an Gott glaube? Nein. Ich glaube daran, das Irgendetwas da oben den Vorgang der „Menschwerdung“ beschleunigt hat. Wie auch immer. Aber an einen Gott, der ueber uns alle wacht, nein, daran glaube ich nicht. Und wenn ich an Gott glauben wuerde, braeuchte ich dazu keine “Vertretung auf Erden“, die sich fadenscheiniger Beweise, meistens irgendwelcher schriftlichen Ueberlieferungen bedient. Es heisst ja nicht umsonst „Luegen wie gedruckt“. Und auf gar keinen Fall wuerde ich fuer meinen Glauben auch noch bezahlen.
Warum das alles?
Nun, um eine lange Geschichte kurz zu machen: Ich bin durch „Zufall“ dahintergekommen, das nicht etwa nur ein Mitglied meiner japanischen Familie diesen Spinnern angehoert, sondern gleich meine komplette Familie, inkl. (Ex-) Frau.
Ich gebe es gerne zu, ich bin naiv. Naiv und unbekuemmert. Nicht das ich mich deswegen schaeme. Nein, warum auch? Naive Menschen schweben unbekuemmert durchs Leben und versuchen auch negative Einfluesse als positiv zu verstehen. Punkt.
Warum habe ich nicht bemerkt, das jahrelang ein „Gohonzon“ in meinem eigenen Haus stand? Der Gohonzon ist ein Schrein, der von „Soka Gakkai“-Mitgliedern mindestens 2 mal am Tag angebetet werden soll. Auf Nachfrage verschwand der Gohonzon dann im Wandschrank, stand aber eigenartiger Weise immer ganz vorn und war nie staubig.
Ohne gross ins Detail zu gehen: Eine Verbindung zu einer deratigen Psychosekte kann ich nicht akzeptieren. Ich kann nicht akzeptieren, das ich jahrelang von mir sehr nahestehenden Menschen aufs uebelste belogen worden bin. Basta.
Soka Gakkai ist gefaehrlich. „Ja, aber der Wikipedia-Eintrag sieht doch eigentlich ganz gut aus!“ denkt ihr? Scheiss auf Wikipedia! Dieser Eintrag ist von Westlern geschrieben worden! Der japanische Eintrag sieht ganz anders aus! SGI (Soka Gakkai International) tritt im Ausland komplett anders auf als in Japan. Wohl um in westlichen Staaten einem Verbot als Sekte vorzubeugen. Hier in Japan haben sie nichts zu befuerchten und koennen praktisch schalten und walten wie sie wollen. Als Beispiel: Es gibt 241.000 eingetragene Religionen in Japan! Nichtmal die beruehmt-beruechtigte Aum-Sekte (Om) ist verboten worden! Nope! Die haben einfach nur ihren Namen geaendert (obwohl sie es nicht mussten!!!) und leben nun voellig unbehelligt unter uns. Das Hauptquartier der „Aleph“ ist nicht allzuweit von meinem Haus entfernt in Setagaya. Noch Fragen?
Soka Gakkai ist mit ca. 10 Millionen Mitgliedern die groesste „religioese Vereinigung“ Japans. Allein schon das Wort „Mitgliedschaft“ verursacht immer wieder Aerger mit der Sekte, weil Mitglieder ja Beitrag zahlen muessen, was „Soka Gakkai“-Anhaenger aber nicht muessen. Bullshit! JEDE Familie die zu denen gehoert, bekommt die Zeitung „Seikyo Shimbun“ und muss sie auch bezahlen. Noch dazu werden die Mitglieder dazu aufgefordert Geldspenden zu leisten. A la: Je mehr du spendest, desto eher wirst du erleuchtet. Mitglieder die von der SGI-eigenen Firmenberatung „profitieren“, muessen einen gewissen Prozentsatz ihres Umsatzes (man munkelt 10%) an die „Kirche“ ableiten. Und so weiter und so fort. Erinnert einen irgendwie an „Scientology“? Bingo! Nur hat es „Soka Gakkai“ besser verstanden, ihre Profitmaschine als Religion zu verkaufen und beruft sich auf die „einzig wahre Buddhismuslehre“. So ein Quatsch! Wer sich nur ein bisschen in die Lehren Buddhas einliest, kommt auch als Minderbemittelter schnell dahinter, das genau dieser Buddha predigt, das man eben ohne eine solche „Gemeinschaft“ und „Profitgeilheit“ auskommen kann/soll.
Warum also lassen sich so viele gutgebildete Japaner auf diesen Scheiss ein? Tja, das gute alte „Shakubuku“ (Brechen und Unterwerfen), ein Grundsatz der SGI-Mitgliederwerbung, funktioniert in Japan, das eh bekannt ist fuer seine Gruppenzwaenge, wohl besser als sonst irgendwo auf der Welt. Ist erstmal einer aus der Familie „infiziert“ werden auch alle anderen mit „ein wenig“ Nachdruck „angesteckt“.
Nun gut. Falls ihr also mit dem Gedanken spielt, mit einem/einer Japaner(in) eine Beziehung einzugehen, seid ihr gut beraten, wenn ihr folgendes beachtet:
1. Sucht einen Gohonzon im Haus. Klar, es gibt auch andere buddhistische Hausaltare, aber die hat kaum Jemand. Dagegen hat JEDES „Soka Gakkai“-Mitglied einen Gohonzon. Steht er nicht offensichtlich rum, schaut in den Wandschraenken nach. Achtung! Es gibt auch Taschenausgaben. Checkt auch das Haus der „Schwiegereltern“ und/oder Geschwister.
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Typischer Gohonzon von mittlerer Groesse |
2. Findet ihr irgendwo eine CD oder ein Video, auf dem immer wieder folgende Phrase wiederholt wird: "Nam'-myo-ho-ren-ge-kyo", dann rennt so schnell ihr koennt!
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Tragbarer Gohonzon |
3. Faellt euch auf, das im ganzen Haus nicht eine japanische Flagge ist, fragt direkt danach warum. Fanatische „SGI“-Mitglieder hassen die Nationalflagge, weil der Staat „SGI“ als Staatsreligion ablehnt.
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Diese Kalligraphie ist IMMER Bestandteil eines Gohonzon und wird immer von einer Tuer oder Klappe verdeckt |
4. Gehen Kinder, Familienmitglieder oder Kinder von Freunden auf „Soka“-Schulen oder Universitaeten? War euer japanischer Partner/Partnerin selbst auf so einer Schule?
5. Kommen oft Leute an eure Haustuer und verwickeln eueren Partner in Gespraeche, die euch ein wenig eigenartig vorkommen? Scheut euch nicht, euch einzumischen und direkt nachzufragen. Fragt evtl. Nachbarn die euch freundlich gesonnen sind, was das fuer Leute waren.
6. Bekommt ihr taeglich die „Seikyo Shimbun“ (Zeitung)? Bekommt ihr oefters Lieferungen von „Amway“ (so einige „SGIler“ bestellen bei dieser fragwuerdigen Lieferkette und sind auch Mitglied in deren „Schneeballsystem“ das in Deutschland verboten ist. Dort treten sie als „Direktvertrieb“ in Erscheinung)? „Amway“ macht im Augenblick viel mit „Aktivwasserfiltern“, die fuer viel zu viel Geld an „mitglieder“ verschachert werden. Ruckzuck ist eure ganze Bude voll von dem Zeugs. Glaubts mir!
Fuer mich kommen diese Ratschlaege leider zu spaet. Viel zu lang wollte ich einfach nicht verstehen, was in meiner Familie vorgeht. Ich will euch auf gar keinen Fall von irgendeiner Beziehung abhalten, aber ihr solltet aeusserst vorsichtig abwaegen, in welche Richtung es euch fuehren kann, wenn euer Partner ein „SGI“-Mitglied ist.
Bis denne......