Einer geht noch (Teil2)......

0

GottseiDank! Das alljaehrliche O Hanami, eigentlich nix anderes als Kirschblueten beglotzen und Kampfsaufen, ist vorbei. Die meisten Kirschbaeume haben ihre Blueten verloren. Ich kann dem ganzen nichts abgewinnen (Ausser das Trinken natuerlich!), aber die Japaner stehen voll drauf und zuecken jedes Jahr ihre superteuren Spiegelreflexkameras mit armlangen Objektiven aus dem Schrank, nur um jedes Jahr die gleichen Kirschbluetenfotos zu knipsen. Naja, jedem das seine. Ich mag mehr den Brauch, sich unterm Kirschbaum sitzend voll die Kante zu geben, bis wirklich nichts mehr geht! In den letzten Jahren bin ich mit Arbeitskollegen in der Mittagspause losgezogen und wir haben uns im Hibiya Koen (Park) auf eine blaue Plane gesetzt und haben alles in uns reingeschuettet, was wir im Combini kriegen konnten. Nach 2 Stunden sind wir dann sternhagelvoll wieder zurueck in die Firma, um den restlichen Nachmittag haupsaechlich damit zu verbringen, nicht vorm PC einzuschlafen.



Kirschbaeume in Roppongi

Meine Frau musste operiert werden und war deshalb im Krankenhaus. Anders als in Deutschland, gibt es in Tokyo viele kleine Krankenhaeuser mit ca. 20-30 Betten. Diese sind meistens spezialisiert, z.B. auf Geburten, oder innere Krankheiten, usw. Wie auch immer, ich habe hier noch nie ein Krankenhaus gesehen, in dem die Benutzung von Handys verboten ist. Keine Schilder oder sonstige Warnungen, nix! Eigentlich verstaendlich: Nimm einem Japaner im Hospital sein Handy weg und er ist noch kranker als er ohnehin schon ist......

Was mich noch mehr erstaunt hat: Es gab dort einen Raum in dem ca. 10 Maenner zusammenlagen und dieser Raum hatte keine Tueren, nur halblange Vorhaenge, durch die jeder Besucher hineinschauen konnte! Die Frauen waren dagegen in 4-Bettzimmern untergebracht.

In meinem letzten Eintrag habe ich ueber Nampa, das Anmachen von Frauen auf der Strasse, geschrieben. Das hat offensichtlich einige Leser erstaunt. In vielen Koepfen existiert wohl noch das „unschuldige“ Japan mit scheuen Geisha und tapferen Samurai. Vergesst es, das gibt’s nur noch fuer Touristen. In Tokyo gibt es keine Tabus, alles ist moeglich. Viele auslaendische „Pickup-Artisten“ sabbern sich mit ihrer Anmache durch die Bars und sind leider auch allzuoft damit erfolgreich. Schlecht ist natuerlich, das diese Idioten, die in ihren Heimatlaendern kaum zum Stich kommen, damit auch den Ruf von allen anderen Gaijin ruinieren, die einfach nur ein paar Bier trinken und Spass haben wollen. Wer sich dafuer naeher interessiert: Googelt mal unter „Amanojack“ oder „Pickup in Japan“.

Bis denne!

Kommentar veröffentlichen