You know i'm bad.......

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OmG! Michael Jackson ist tot

Waehrend die Internetforen in zwei Lager gespalten sind, (Trauer und haemische Freude), kommen mir viele Erinnerungen hoch. Ich als Arafo (around 40) bin mit seiner Musik aufgewachsen. In einer fuer die Entwicklung eines fruehreifen Teenagers wichtigen Zeit, war er immer mit seinen Songs praesent. Ich habe zu Michael Jackson‘s Musik getanzt, mitgesungen und bei so mancher Erkundung von unerforschten Feuchtgebieten, sprich: Rumfummeln mit Maedels, war ich dankbar das er mit seiner Musik die Hemmschwelle bei den Maedchen doch teilweise erheblich verringern konnte.

Ueber die Zeit danach, die vielen Skandale und zumindest ungewoehnlichen Geschichten aus seinem Leben will ich jetzt gar nicht nachdenken. Wenn einem so viel Aufmerksamkeit zuteil wird, muss man ja letztlich bekloppt, oder zumindest seltsam werden. Er ist tot und der Tod ist immer traurig, deshalb lege ich auf die Meinung von jungen Leuten, die nur mit seinen Skandalen aufgewachsen sind und nicht mit seinen unglaublichen Erfolgen, im Augenblick keinen Wert.

Ruhe in Frieden King of Pop!

Regenzeit........

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Wie gern wuerde ich mal wieder etwas ausfuehrlicher ueber Motorraeder schreiben, schliesslich ist das eigentlich der Hauptzweck dieser Seite. Leider ist im Augenblick Regenzeit. Das heisst: Praktisch taeglich starke Regenfaelle bei Temperaturen um die 30 Grad rum. Die Luftfeuchtigkeit ist im Augenblick wohl auf demselben Level wie im Amazonas-Regenwald. Ohne Klimaanlage haelt man es im Haus kaum aus. Alles klebt, Tueren schliessen nicht mehr vernuenftig und Schimmel wird auch in neuen Haeusern zum Problem.

In letzter Zeit mache ich mir immer oefter Gedanken ueber meine berufliche Zukunft. Freunde und Bekannte regen sich ueber meine Bedenken auf: „Was? Bist du bescheuert? Dein Job ist wie 6 Richtige im Lotto!“ Hmm, wo sie Recht haben, haben sie Recht. Trotzdem, sobald einTraum wahr wird, ist er nur noch Alltag. Ausruhen und Zurecklehnen gehoert nicht unbedingt zu meinen vorrangigen Lebenszielen.
Mein Traum: Ich wuerde gern meinen eigenen Motorradladen eroeffnen. Zum Anfang erstmal importieren und auf Kundenwunsch umbauen, spaeter dann komplett auf Kundenwunsch eigene Maschinen bauen. Ihr denkt, besonders im Mutterland von Honda, Kawasaki, Yamaha und Suzuki eine idiotische, zum Scheitern verurteilte Idee? Warum? Besonders in Japan ist Individualitaet Trumpf! Harley Davidson ist die Nummer Eins bei den Importen. In Japan werden deutlich mehr Harleys verkauft als in allen deutschsprachigen Laendern Europas zusammen. Warum? Warum bezahlen die Japaner fuer oelende Rappeltechnik aus den Siebzigern mindestens doppelt, meistens dreimal soviel, wie fuer eine technisch ausgereifte, zuverlaessige, japanische Maschine?



Hmm, Japaner als Bad Ass Biker. Irgendwie passt das nicht.........


Amerika ist in Japan immer noch das Traumland Nr. 1! Amerika = unbegrenzte Freiheit. Gut, bei den Anwohnern der amerikanischen Militaerstuetzpunkte in Japan mag das anders aussehen, aber insgesamt gesehen herrscht diese Meinung in Japan vor. Rund um Tokyo sieht man am Wochenende bei sonnigem Wetter mehr amerikanische und europaeische Motorradmarken als Einheimische. Wenn ich mal auf japanische Biker stosse, fragen sie meistens: „Warum faehrst du eine Kawasaki?“ Antwort: „Weil das in Deutschland ganz normal ist!“ Reaktion: „Eeeehhhh?!?“

Na, mal sehen was daraus wird. Meine japanische Familie bietet mir beste
Voraussetzungen durch die vorhandenen Autolaeden und Anschluss ans „Gulliver“-Auktionsnetz, in dem neuerdings auch Motorraeder gehandelt werden: http://bike.221616.com/

Mal ganz davon abgesehen, bin ich wohl einer der wenigen hier (Big Al ausgenommen....), der zum Motorradfahren vernuenftige Schutzkleidung traegt. Letzte Tage hat mich wieder mal eine Ducati ueberholt, deren Fahrer in Muskelshirt (ohne Muskeln....), Bermudashorts und Flipflops unterwegs war und seinen Halbschalenhelm laessig auf der hinteren Kopfhaelfte „befestigt“ hatte. Fehlte nur noch die Kippe im Maul. Integralhelm ist fuer mich ein Muss, Protektorenjacke sowieso und natuerlich festes Schuhwerk. Gut, ich habe nicht immer eine Mopedhose an, weil es einfach zu heiss ist, aber dann eine Jeans mit eingenaehten Protektoren, oder doppelt dickem Stoff an den Problemstellen.

Bis denne!

Jeden Tag derselbe Sch..........

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Ahh, es gibt doch nichts schoeneres, als fruehmorgens mit einer handwarmen, in den Schritt gerammten Luis Vuitton-Handtasche zur Arbeit zu fahren..........

Nach knapp dreieinhalb Jahren in Japan, wird es Zeit Bilanz zu ziehen. Kontakt nach Japan habe ich seit ca. 7 Jahren, trotzdem haette ich nicht im Traum daran gedacht, einmal hier zu leben und zu arbeiten. „Schuld“ ist meine japanische Frau. Ohne sie haette ich schwerlich Gruende gefunden, meinen Lebensmittelpunkt nach Tokyo zu verlegen. Klar, Auswandern ist ne‘ tolle Sache. Doch zuerst denkt man da wohl eher an Australien, USA, Kanada, oder in meinem Fall an Suedamerika. Ich war mir immer ziemlich sicher, das ich mit ca. 30 im Dschungel irgendeines suedamerikanischen Landes leben werde. Naja, Suedamerika ist es nicht, aber mit knapp 40 Jahren bin ich letztendlich im „Dschungel“ Tokyo gelandet.

Warum? Ja, warum eigentlich? Zu allererst der Liebe wegen, dann spielt wohl eine gewisse Abenteuerlust eine Rolle, die schon immer in mir geschlummert hat und ganz allgemein auch das Gefuehl, das es in Deutschland in vielerlei Hinsicht immer mehr bergab geht. Ich kann hier natuerlich nur meine persoenliche Meinung wiedergeben, sehe mich im Gespraech mit Freunden aus Deutschland aber immer wieder bestaetigt.
Die meisten Japanauswanderer, besonders jene die sich in Tokyo niedergelassen haben, machen 3 Phasen durch, die ich hier mal etwas verallgemeinert wiedergeben will:

Phase 1: Japan ist klasse! Deutschland ist doof!

Die angenehmste Phase. Grad frisch ausgewandert, kann einem so schnell nichts den Tag vermiesen. Alles in Japan ist klasse, die Menschen sind freundlich, man schwebt auf Wolke Nr. 7. Aus Deutschland kommen nur noch Horrornews: Pah, das geht mich jetzt nichts mehr an, sollen sie doch alle machen was sie wollen in „D“. Alles hier geht rasend schnell: In den typischen Bars finden sich tolle neue Freunde, Arbeit findet sich auch schnell und mit der japanischen Freundin/Frau laeuft auch alles super. Alles ist so neu und toll! Wer immer Japan kritisiert ist ein Arsch und wird sofort wie ein schaedlicher Virus abgesondert.

Phase 2: Japan ist nicht mehr ganz so klasse. Deutschland ist immer noch doof!

Die kritische Phase. Schnell merkt man, das die tollen Freunde die man in den typischen „Gaijinbars“ kennengelernt hat, wohl zu den groessten Losern und Charakterwracks gehoeren, die man je getroffen hat. Echte Freundschaften entwickeln sich daraus kaum. Man trifft sich nur noch um den Frust wegzuballern und/oder ueber Japan herzuziehen. Mit der Freundin/Frau gibt es auch immer oefter Aerger. Irgendwie ist das kulturelle Verstaendnis auf beiden Seiten versteinert. Die schnell gefundene Arbeit stellt sich als miese Abzocke heraus, wo man fuer ein paar Kroeten echte Sklavenarbeit verrichten muss und der Chef ein rassistisches Arschloch ist. Die Japaner sind immer noch freundlich, aber man hat das Gefuehl, alles ist nur oberflaechlich. Nirgends hat man seine Ruhe, immer ist Jemand um einen herum. Der Laerm der Metropole nervt nur noch, der oeffentliche Nahverkehr ist eine Qual um die kein Weg herumgeht. Am liebsten moechte man sich die deutsche Flagge auf die Stirn taetowieren lassen, weil alle Japaner davon ausgehen das man Amerikaner ist.

Phase 3: Japan, leck mich am Arsch! Deutschland ist trotzdem noch doof!

Die gefaehrliche Phase. Resignation macht sich breit. Schon auf dem Weg zur Arbeit (wenn man denn welche hat...) ist man geladen, geht keinem mehr aus dem Weg, rempelt jeden an. Alle Japaner, besonders die Maenner, sieht man nur noch als Idioten, Untermenschen, als Feind. Viele der tollen Freunde sind schon zu Beginn dieser Phase wieder in ihre Heimat abgehauen, um sich dort wieder an der „Titte der Wohlfahrt“ festzusaugen. Die Beziehung zur Freundin/Frau duldet man nur noch, schliesslich gibt es ja in Roppongi genug Schlampen, die auf „weisses Fleisch“ aus sind. Laengst hat man gemerkt, das einem in dieser grauen Metropole nicht die gebratenen Tauben ins Maul fliegen und das Geld nicht auf der Strasse liegt. Den einzigen Job, den man bekommen konnte war Englisch/Deutschlehrer, Kellner oder Gemueseschaeler. Die gespielte Freundlichkeit der Japaner geht einem nur noch auf den Sack. Alles in Japan ist schlecht und wird aufs schaerfste kritisiert.

Wenn es erst einmal soweit ist, gibt es nur noch den Weg zurueck in die Heimat. Nicht alles, was ich oben geschrieben habe, trifft auch auf mich zu, aber es war sicher aehnlich. GsD habe ich einen tollen Job mit guter Bezahlung gefunden und eine echt verstaendnissvolle und geduldige Frau, so das es bei mir nicht zur „Phase 3“ gekommen ist. Aber besonders der oeffentliche Nahverkehr hat mich immer wieder an den Abgrund gebracht. Natuerlich sind die vollgestopften Bahnen immer noch ein Problem fuer mich, aber mittlerweile habe ich mich damit abgefunden, bzw. versuche die Symptome zu bekaempfen. Auch dieser Blog hilft mir dabei, den Frust von der Seele zu reden/schreiben. Die (fuer mich) typischen Probleme, mit denen man in Japan zu kaempfen hat:

1. Unter japanischen Maennern findet man als Auslaender nur schwerlich echte Freunde. Nur mit viel Gefuehl und Geduld kann man sich soweit annaehern, das man sich gegenseitig Freund nennt.

2. Japaner werden einem Auslaender gegenueber selten ihre wahren Gefuehle zeigen. Meistens merkt man erst spaeter, das man in ein Fettnaepfchen getreten ist. Oft stoesst man den Leuten mit der typisch deutschen Direktheit ganz gehoerig vor den Kopf. Das gilt auch fuer die eigene Freundin/Frau und langjaehrige Arbeitskollegen.

3. Das Leben in einer Metropole wie Tokyo ist anstrengend und kraeftezehrend, besonders wenn man aus einer deutschen Kleinstadt kommt. Man sollte sich rechtzeitig ein Ventil, einen Ausgleich fuer diese Belastung suchen, wie z.B. in meinem Fall das Motorradfahren. Andere bevorzugen lange Besuche im Onsen (natuerliche, heisse Quelle), oder verziehen sich am Wochenende in die noch reichlich vorhandene japanische Natur. Wer nur „Halli-Galli“ lebt, zerbricht daran frueher oder spaeter.

4. Japanische Frauen „ticken“ anders als Deutsche. Wer diesen Umstand vernachlaessigt, wird sich schnell in einer ungluecklichen Beziehung wiederfinden. Kinder sind die absolute Nr. 1 fuer jap. Frauen. Wer sich nicht damit abfinden kann, die „zweite Geige zu spielen“, hat ein echtes Problem. Besonders die maennlichen Kinder werden gehaetschelt und vertaetschelt, das einem als Deutschen die Nackenhaare zu Berge stehen.....

5. Arbeiten in einer rein japanischen Firma kann fuer einen an deutsche Verhaeltnisse gewoehnten „Kollegen“ echt die Hoelle sein. Unverstaendlich langsame Entscheidungsketten, Ueberstunden ohne Ende, gottgleiche Kunden und schlecht ausgebildete Arbeitskollegen koennen einem das Leben zur Qual machen. Wer schon immer dachte, das nur die Deutschen selbst fuer den Toilettengang einen Plan brauchen, wird von den Japanern eines Besseren belehrt.

6. Japanisch ist eine extrem schwere Sprache, die man nicht mal eben so nebenbei lernen kann. Und wenn man es dann nach ein paar Jahren so einigermassen beherrscht, kann man immer noch nicht japanisch lesen. Von den 3 verwendeten Schriften sind Hiragana und Kanji noch relativ leicht zu lernen. Fuer die ca. 2000 Kanji (chinesische Schriftzeichen, insgesamt ueber 3000)die man fuers taegliche Leben braucht, benoetigt man da schon ein bisschen laenger.......

7. Freizeit ist ein seltenes und kostbares Gut in Japan. Selbst in einer „nichtjapanischen“ Firma wird laenger gearbeitet als in deutschen Bueros und der Weg nach Haus ist im Schnitt eine Stunde lang. Deshalb ist die Planung des Wochenendes enorm wichtig.

Wenn man sich mit diesen Eigenheiten arrangieren kann, ist man fuer ein Leben in Japan gut gewappnet. Wem noch mehr einfaellt: Ich bin gern bereit Vorschlaege in diese Liste aufzunehmen.

Bis dann!