Hallo meine Schnuffis,
So, da bin ich wieder.
Hab eine aufreibende Woche in Notogawa hinter mir. Wo das ist? Glaubt mir, das wollt ihr nicht wissen. Aber ich erzaehl es euch trotzdem. Also, Notogawa ist ca. 20 Bahnminuten von Maibara (Praefektur Shiga) entfernt. Notogawa koennte eigentlich ein schoenes Staedtchen sein. Umrahmt von Bergen, mehrere Fluesse und Baeche kreuzen durchs Tal, nette Leute und verhaeltnismaessig viel alte Bausubstanz. Wenn, ja wenn da nicht die ganzen „Recyclinghoefe“ und die Schwerindustrie waeren.
Obwohl in Japan das Kyotoprotokoll verfasst wurde, nehmen es grad die Japaner beim Umweltschutz nicht ganz so genau. Kommt mir jetzt nicht mit den scheiss Hybridkarren! Besonders auf dem Land findet man uebelste Dreckschleudern von Fabriken. Klar, die grossen Hersteller haben Vorzeigefabriken, in denen man vom Boden essen kann, aber deren Zulieferbetriebe: Weia! Der Recyclinghof auf dem ich die ganze Woche fuer Reparaturarbeiten war, ist das beste Beispiel. Klar, sehr idyllisch gelegen war der Schrottplatz ja, direkt neben einem Fluss. Von Oelabscheidern, Oelsperren oder versiegeltem Boden keine Spur. Nein, um das Fass voll zu machen, laeuft mitten durch das Betriebsgelaende auch noch ein Bach! Dieser Bach ist mit den Kanaelen der Reisfelder verbunden! Das gibt dem Reis aus der Region wohl das besondere Aroma....
Idyllisch gelegen: Schrottplatz am Fluss |
Auf dem Betriebsgelaende war alles verrostet, was rosten konnte. Sogar Edelstahl! Alle Treppen waren total mit Oel ueberzogen und verrostet. Die Lager selbst waren uebelst vergammelte Wellblechbuden und der Boden war eine einzige dicke Oelschlammschicht. Pfui Deibel! Vom Umweltschutzverstaendnis der chinesischen, koreanischen und brasilianischen Schrottplatzarbeiter will ich erst garnicht anfangen. Hauptsache ne‘ Kippe im Maul und puenklich um 12 Uhr ein ranziges Bento auf dem Tisch. Urks!
Na, wenn da wirklich das drin ist was draufsteht..... |
Nun ja, wir haben uns jeden Abend nach der Arbeit mit ordentlich Alkohol desinfiziert. Von innen! Leider waren besonders unter den japanischen Mitarbeitern einige “Fruehausfaelle“ zu beklagen:
Einer geht noch....... Ne, doch nicht..... |
Bis denne.....