Gehts noch?......

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Jeder hat so seine Ticks. Ich natuerlich auch und ich mache (zumindest aus den meisten....) keinen Hehl daraus. Ich hasse es, wenn sich in meiner direkten Umgebung jemand kratzt. Besonders wenn auf dem Kopf gekratzt wird, bereitet mir das echtes, koerperliches Unbehagen. In Tokyo’s U-bahnen habe ich kaum Gelegenheit, diesen Situationen aus dem Weg zu gehen.
Heute morgen war es mal wieder soweit. In der vollgequetschten Ginza Line fing direkt vor mir jemand an sich die Birne zu kratzen. Kurzer Blick: Der Anzug fleckig, Schuhe schraeg abgelaufen, die Haare mit Gel und massig Haarspray einigermassen in Form gezwaengt, das liess nichts gutes erwarten. Und richtig, nach kurzer Zeit fing es an zu rieseln. Der Typ hatte sich an seine Problemstelle vorgearbeitet und nun fingen seine Schuppen an, mir langsam auf den schwarzen Anzug zu rieseln.

Ja, ihr habt richtig gelesen, ich habe mir letztendlich einen schwarzen Anzug gekauft und treibe damit immer mehr in Richtung typischer „Salaryman“. Nein, das ganze hat einen rein praktischen Hintergrung: Meine japanische Verwandschaft kommt langsam in das Alter, in dem man: 1. Mit Hochzeiten rechnen muss, oder 2. auf „Abgaenge“, also Beerdigungen vorbereitet sein muss. Also ein rein formeller Anzug, der natuerlich auch zur Arbeit getragen wird. Nur um auf obige Gegebenheiten wartend im Schrank zu haengen, dafuer war das Teil zu teuer.

Naja, zurueck zum Thema. Also, waehrend mir die weissen Flocken durch die Klimaanlage auf den Anzug gefaechert wurden, gingen mir allerlei Gedanken durch den Kopf: Fuer mich ist sowas der „Super-Gau“, alles was von Anderen abgesondert wird, sind gefaehrliche Bakterien. Waehrend ich also meine „Ansaugoeffnungen“ Mund und Nase durch einfaches Wegdrehen aus dem Gefahrenbereich brachte, war mein Anzug dieser Invasion feindlicher Bakterienstaemme schutzlos ausgeliefert. Waehrend ich den Typ in Gedanken schon zu Boden gewuergt hatte, nahmen in der „echten Welt“ auch langsam meine Mitfahrer von dem Problem Notiz und versuchten sich wegzudrehen, wobei sie mir einen mitleidigen Blick zuwarfen. Danke, Arschloecher!

Was tun? Grossartig wegdrehen ging nicht, da die Bahn rappelvoll war, Umdrehen wuerde nur den Effekt haben, das mir das Zeug auf den Ruecken rieselt. Kurz und gut, beim naechsten Abbremsen des Zuges liess ich die Haltestange los und meine 90 Kilo suchten sich ihren Weg durch die Menge. Ahh, endlich weg von dem Bakterienherd. Die restlichen Fahrgaeste fanden das natuerlich nicht unbedingt freundlich von mir, so fing ich mir einige boese Blicke ein, wohl auch ein paar angeekelte, wegen der „Bluetenpracht“ auf meinem Anzug. Gottseidank, meine Haltestelle! Nix wie raus aus der Brutstaette und schnell dieses widerliche Zeug vom Anzug geschuettelt. Ahh, jetzt geht’s wieder!

Werd ich langsam bekloppt? Hmm, vielleicht geht’s eher in die Richtung Grossstadtneurotiker.....


Eigentlich sieht man meistens nur T-shirts mit englischen Aufdrucken, die vorn und hinten nicht passen, falsch uebersetzt sind, oder einfach hirnlos sind. Oft sind die Aufdrucke aber richtig, nur der (die) Traeger(in) weiss nicht was dort ueberhaupt steht. So sieht man in Tokyo schonmal 12 jaehrige Maedchen mit T-Shirts, auf denen folgendes steht: „I am a bitch“, oder noch besser: „Fucking bitch“. Naja, wer weiss.... T-Shirts mit deutschem Text sind selten, aber ab und zu sieht man eine Stilbluete (Mit der neuen Nikon P90 meiner Frau aus ca. 50 Meter Entfernung aufgenommen):



Aarghh! Und dann auch noch in Pink!


Und hier noch ein Exemplar aus der Sparte „Tuev-Schocker“:



Solche extrem tiefergelegten Roller sieht man in letzter Zeit oft.
Wie kommen die bloss um die Kurven?


Bis bald!

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