Und während ganz
Deutschland noch der Show nachtrauert, ist sie für mich als Gaijin hier in
Tokyo grausame Realität. Jeden verdammten Tag muss ich für 10 Stunden mit
schleimigen, fürchterlich aus dem Maul stinkenden Salarimen in einem Glaskasten
verbringen. Und knapp 2 Stunden davon, rollt dieser Kasten auch noch im Zentimeterabstand
an von Erdbeben geschwächten Wänden entlang. Meine ganz persönliche
Dschungelprüfung. Jeden Tag. Und ich krieg keine Sterne dafür. Mir wird nur
schlecht.
Neulich beim
Abendessen fragte ich meinen Kollegen: “Was zur Hölle ist das denn??“ „Fischeingeweide.
Lecker, was?“ „Urks! Und was war das davor?“ „Ganze frittierte Babyspatzen.
Schön knusprig, oder?.“ „Doppelurks! Und was gibt es als nächstes? Schlange??“ „Quatsch,
sowas essen wir hier nicht! Es gibt rohe Fischeier auf Krebshirn.“ Während ich
im hohen Bogen aus dem Fenster kotze, beschleicht mich der dringende Verdacht,
das ich das Fenster vorher hätte öffnen sollen.
Gut, die Frauen
hier sind nicht ganz so gut bestückt wie die C-Schlampen aus dem
Originaldschungel, zumindest obenrum, aber in Sachen Doofheit stehen sie dem
Original in nichts nach. Oh, ich bitte vielmals um Entschuldigung. Ich meinte
natürlich Naivität......
Auch hier wird
man als Aussenseiter aus der Gruppe gewählt. Nein, eigentlich wird man gar
nicht erst hineingewählt. Eine Weile mitspielen darf der Gaijin aber trotzdem,
damit er der ganzen Welt mitteilen kann, wie toll es hier ist. Und so.
GsD (Für Leser
die noch nicht so lange dabei sind: Gott sei Dank!) gibt es auch im wahren
Leben Werbeunterbrechungen. So wie diese hier. Heute Morgen im Zug:
Coco ist eine der
vielen „English Conversation Schools“ (Eikaiwa) in Japan. Erst 2012 gegründet,
macht sie vor allem mit „ungewöhnlichen“ Werbespots und Postern auf sich
aufmerksam. So wie diesem hier, in dem suggeriert wird, das man sich mit
Englisch viel besser gegen die Konkurrenz durchsetzen kann, wenn man es als
J-Dude auf ein Gaijinweibchen abgesehen hat. Durchaus richtig. Besonders wenn
man, wie der Typ auf dem Poster, ein leicht tuntiger Ölkopp in einem komplett
weißen Outfit ist. Wetten das er auch noch spitze, weiße Plateauschuhe trägt?
Nun ja. Ich hab
herzlich gelacht. Und mir sofort den Zorn einiger meiner Waggonmitfahrer
eingefangen. Schwupp! Schon bist du rausgewählt.......