Beobachtungen 2

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"Der Tag, an dem du was Schlechtes machst, mach es vernünftig. Die Welt ist für die Durchtriebenen und nicht für die Doofen" (Volksmund)



Auf meinen letzen Eintrag gab es erfreulich viele Reaktionen, ja sogar eine Art Diskussion im Kommentarbereich. Schön! So soll das sein! Erst ein gut gefüllter Kommentarbereich macht einen Blog lebendig und ermuntert immer wieder zum weitermachen. Offensichtlich scheine ich mit meinen Beobachtungen nicht so ganz daneben zu liegen, ist doch die Mehrheit der Kommentatoren grundlegend meiner Meinung. Ja, Ausnahmen gibt es auch, aber dort wird immer mit den gleichen Totschlagargumenten gearbeitet: Erdbeben und andere Katastrophen, Klima und Konsorten sind an allem Schuld. Und wenn man diese Argumente sinnvoll widerlegt, wird es persönlich. Ist nicht schlimm, auch dafür habe ich Verständnis und werde nicht nachtreten. 


Fortsetzung


.........so gemacht und deshalb machen sie es auch weiter so. Basta! Wer dieses eigenartige Einstellung verstehen will, muss sich den Werdegang eines normalen Japaners mal etwas genauer anschauen. Schon im Kindergarten lernen die Kinder auf Zuruf (man könnte auch Befehl sagen...) aufzustehen, sich zu versammeln, essen zu gehen, schlafen zu gehen, usw. Gut, das ist ja in westlichen Kindergärten nicht anders, oder? Doch! Denn in Japan gibt es für jede auszuführende Handlung gewisse Sprüche (Aisatsu), die zu gewissen Handlungen aufrufen. Und auf die Aufforderung antworten die Kinder geschlossen. Wie beim Militär? Nun, nicht unbedingt weit hergeholt......

In den Schulen geht es weiter: Man stelle sich nur mal während des Sportunterrichtes an einen Schulzaun und horche dem Ton der Sportlehrer, gern auch durch ein Megaphon verstärkt. Keine Aktion bleibt unkommentiert, ständig folgen Aufforderungen wie z.B.: „Yamada, Ball aufheben! Suzuki, schneller laufen! Ueda, Maul halten! Und so weiter. Und das hört ja nach der Schule nicht auf! Ihr Leben lang werden Japaner von Ansagen durchs Leben dirigiert: „Vergiss dies nicht, lass das nicht liegen, setz dich gerade hin, telefoniere nicht, halte einfach generell dein Maul und hör zu!” Ob im Zug, im Flugzeug, im Amt, in der Muckibude, im Lovehotel und draussen auf der Straße, überall wird man permanent zugequatscht. Selbst zuhause geht es weiter! Waschmaschinen, Toaster, Microwelle, ja sogar das Badezimmer, quatschen einen dauerhaft zu!  

Dahinter steckt durchaus ein System. Wird man doch so schon von Kindesbeinen auf Gehorsam konditioniert. Das japanische System der schnellen Industrialisierung brauchte keine Intellektuellen, sondern Arbeitsdrohnen. Leider haben die Machthaber den entscheidenden Zeitpunkt verpasst und das System praktisch unverändert in die Zeit nach der „Bubble“ übernommen. Individuelles Denken ist nicht gefragt, nur das Funktionieren in der Gruppe, sprich Firma. So wird japanischen Kindern jedwede Kreativität abtrainiert. Aussenseiter werden mit Zustimmung der Lehrer gemobbt. Von der tollen Kultur- und Naturliebe der Japaner wird wohl in den Schulen gesprochen, gelehrt wird sie aber nicht. Kein Wunder also, das es den meisten Japanern „am Arsch vorbei geht“, was mit ihrer Kultur und Natur passiert.

Diese Konditionierung auf Arbeitsdrohnen ist bereits nach der High School vollkommen abgeschlossen. Wenn die Eingangstests für die Universitäten, die praktisch nur aus reinem Auswendiglernen bestehen, abgeschlossen sind, genießen die Studenten ihre letzten 4 Jahre in Freiheit. Selbst auf Eliteunis wie der Todai finden sich überraschend wenige „aktive“ Studiengänge. Wozu sollen die Studenten auch noch aktiv studieren? In den Firmen werden sie eh aufs neue spezifisch auf ihren Job angelernt. Zu viel individuelles Wissen schadet da nur.

Für die rechte Regierung Japans tun sich so ungeahnte Möglichkeiten auf. Rechte Regierung? Ja! Eine aktive Linke gibt es in Japan nicht. Die Koalition kann man nur mit sehr viel Nachsicht als „gemäßigt“ rechts bezeichnen. Lassen sich doch dank Konditionierung leicht kriegerische Parolen verbreiten, die bei der angesäuerten Bevölkerung auf fruchtbaren Boden treffen. Siehe den gegenwärtigen Konflikt mit China, oder die alten, schwelenden Konflikte in ganz Asien. Außerhalb der Parteien gibt es eigentlich nur noch die Ultrarechten, die mit ihren schwarzen Vans durch die Gegend fahren und die Japaner mit ihren, gern durch aufwändige Megaphonanlagen bis zur Schmerzgrenze verstärkten Parolen, eine weitere Konditionierung verpassen. Und wer als Politiker oder Person des öffentlichen Wesens zu weit nach links kippt, dem statten die lieben Herren mit den schwarzen Vans gerne einen mehrtägigen Besuch ab. Direkt vor der Haustür und mit voll aufgedrehtem Soundsystem und wütenden Demonstranten. Polizei? Haha! Ja genau! Die wird sich hüten einzugreifen. Schließlich wollen die Büttels auch nach dem Dienst ein ruhiges Leben haben. Außerdem könnten sie ja in der Zeit keine alten Leute auf ihren Terror-Mamacharis anhalten.......

Ein perfektes System also. Fast. Hat man es doch verpasst, in eine Zukunft nach dem Kopieren von westlicher Technologie und dessen Massenverbreitung durch die japanischen Arbeitsdrohnen zu investieren. Nun stehen sie da die Japaner, mit einem unaufholbaren Rückstand auf die westlichen Industriestaaten, einer kaputten, zubetonierten Natur, kaum zu kreativem Denken fähigen Akademikern und nur noch in Spuren vorhandener Kultur. Selbst China und Indien sind technologisch weiter. Alles Quatsch? Gut, dann nenne mir doch jemand z.B. eine japanischstämmige Softwarefirma die in etwa mit Größen wie Microsoft, SAP, Oracle, Novell, Adobe, usw. mithalten kann. Schwierig was? Es gibt keine! Ja aber .......... Toyota ist doch der größte Automobilhersteller. Ja, mag sein. Aber Kreativität ist eher bei den Softwarehäusern gefragt, während die Automobilhersteller nur von eben diesen Kreativcentern abgreifen und bei eigenen, echten Innovationen mächtig abstinken....

Es hat schon seinen Grund, das eine einzige europäische Universität (Cambridge) 7 mal so viele Nobelpreisgewinner hervorgebracht hat, wie ganz Japan. Nicht mal wenn man nur noch die lebenden Nobelpreisgewinner aus Cambridge zählt, macht Japan einen Stich. Und wo haben die paar japanischen Nobelpreisgewinner (ausserhalb des Nobelpreises für Literatur) zum grössten Teil studiert? Kleiner Tip: Nicht in Japan!


Wird fortgesetzt..........

      

  1. Halb zu dem Thema: hier tickerte gerade eine Meldung durch die News: "Japanischer Politiker vergleicht Demonstranten mit Terroristen". Kannst du was genaueres sagen?

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    1. Ist schon ganz zu dem Thema hier und geistert schon seit ein paar Wochen durch die J-Medien: Bürgerrechte beschneiden, Versammlungsverbot, Disziplinierung von Radikaloppositionellen und so weiter. Mal wieder eine tolle neue Idee der Glatzenüberkämmer und wie immer genau zur "richtigen" Zeit. So wollen sie den steigenden zivilen Ungehorsam einer zunehmend angepissten Bevölkerung in den Griff kriegen. Tolle Idee, was?

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    2. Oh, passend dazu heute gelesen: "CDU diffamiert EU-Kritiker: Ausländerfeinde mit „Minderwertigkeitsgefühl“". Die Sprüche variieren, aber bei Aufkommen von Widerstand reagieren sie alle gleich. :)

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  2. ... hört sich an wie "1984", "Y-Minus" oder "Schöne neue Welt" zusammen ... schade das das Neusprech noch nicht in der realen Welt erfunden wurde ... muss doch ein Traum für jeden Bilderberger sein ... ;) ... in Europa geht das so nicht, bzw. nicht so glatt durch, hier macht man gerne Revolutionen, Putschversuche usw. ... man hat den Eindruck die Insulaner in Asien sind nicht gänzlich viel raus gekommen, bzw. leben in ihrer eigenen kleine Welt. Muss interessant sein dem Treiben eines Ameisenhaufen zu zusehen. Wie ich schon weiter ober schrieb / andeutete, Testfeld für zukünftige Generationen.

    Aiko

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    1. Also bei allem Respekt.... du scheinst in einem anderen Europa zu wohnen als ich.

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    2. ... gegenüber den Asiaten scheint uns in Europa (sozial, ökonomisch und politisch) noch die Sonne aus der Gegend wo sie normalerweise nie hin scheint. Ich habe auch noch nie gehört das es in J mal eine Revolution gegeben hätte ... weiter westlich von J dagegen schon des öfteren. J kann man nicht mit D vergleichen. Wir ticken anders und das soll auch so bleiben.

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    3. Von KiuDhai Khan

      Gesellschaftlich sind J und D, wie auch die meisten anderen Nationen der sogenannten ersten Welt gar nicht so weit auseinander.
      Auch wir weden nach Strich und Faden von vorne bis hinten verarscht; es geschieht vielleicht etwas subtiler als in J, ist aber nicht grundlegend anders.
      Auch wir haben unter intellektuellen Massenvernichtungswaffen (der Großteil der Medien) zu leiden.

      J unterscheidet sich vom Rest der Welt, wie ich finde, einzig durch das irrwitzige Tempo, mit dem man auf den selbst gegrabenen Abrund zurast.

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    4. Volle Zustimmung, aber wer für die Privat-Verblödens-Maschiene noch Geld bezahlt (z.B. RTL & Co) dem ist nicht mehr zu helfen. Das geht nur so lange gut bis es dem deutschen Michel im Bauch anfängt zu zwicken. Auf Deutsch: Das Fressen wird knapp, da muss was geschehen. Andererseits mit dem Blockwart kann man sich noch zur Not arrangieren. Unruhen (1968), Revolutionen (1989) und dergleichen gab und wird es in D immer geben. Die Krauts sind halt ein nervöses Volk. Die halten bei der ganzen Hinterntreterei solange still, bis die Fußspitze vorne heraus schaut. Der Zenit des Schlechten ist noch nicht erreicht.

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    5. "Gegenüber den Asiaten"... von welchen Asiaten genau sprichst du da jetzt? Dir ist bekannt dass "die Asiaten" in teilweise grundverschiedenen Systemen leben?

      Ich kann D mit J ganz hervorragend vergleichen. Wieso auch nicht? Dass sie gleich sind, hab ich nie behauptet, was in der Tat auch nicht zuträfe.
      Unruhen und Aufstände und auch einige große Umbrüche hat es in J aber sehr wohl gegeben. Vielleicht erstmal mit der Historie auseinander setzen.
      Deutschland hat dagegen verdammt wenig revolutionäres Blut. (Vor allem auch im Europa-Vergleich.) Der Michel ist absolut kein nervöser Mensch, sondern nur ein leidenschaftlicher Nörgler. Ansonsten hat er sich schon immer verdammt viel gefallen lassen. Im Grunde passiert erst dann etwas, wenn wirklich gar nichts mehr geht - und keine Minute früher.
      Man sehe sich mal an wofür in der Welt aktuell die Menschen so auf die Straße gehen. Nicht 200, sondern 10.000. In D? Findet man allenfalls noch in der Internet-Kommentarspalte zustimmendes Gemurmel dass das "bei uns auch längst fällig wäre".

      Was du da sonst von dir gibst, Aiko, ist die nachvollziehbare Hoffnung dass wir in D in Lage sind, irgendwann damit aufzuhören uns die alltägliche Scheiße gefallen zu lassen. Andere Länder (vor allem auch in Europa) sind uns da aber MEILEN voraus.

      Bei uns funktioniert die Einlullungs-Maschinerie seit +/- dem 2.WK ebenfalls hervorragend. Sie ist von ihrem Aufbau her aber grundverschieden zu Japan. Weil es unterschiedliche Völker sind. Da stimme ich dir zu. Die Ziele sind trotzdem dieselben.
      D als innovationsreiches Land der Dichter und Denker ist Vergangenheit. Statt Kreativität und eigenständiges Denken zu fördern findet bei uns seit Jahrzehnten eine Vereinheitsbreiiung statt, die als einziges Ziel eine Herde von hirntoten Konsum- und Steuerzahlerschafen hat. Man muss sich nur mal die Entwicklungen des Schulsystems anschaun. Gesamtschulen, Bachelor, G8, etc. Was bin ich froh, dass ich die Schulzeiten schon lange hinter mir gelassen hab...
      Zur unserem politischen Einheitsparteien-System brauch ich kein Wort mehr verlieren. Höchsten vielleicht den Link zu einem sehr treffenden Artikel: http://www.welt.de/debatte/kommentare/article122469607/Angela-Merkel-hat-die-konservative-Seele-verkauft.html

      Ich finde es absolut lesenswert, wie das in Japan abläuft, weil ich davon wenig Ahnung habe. Aber dass in D ein leuchtender Stern zu sehen wäre, das kann ich definitiv verneinen.

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    6. Wegen dem Stichwort "Dichter und Denker", welches der Vergangenheit angehören soll:

      Die Masse war immer durchschnitt und wird es immer in jedem Land auch bleiben. Daran ändert sich nichts. Hat man damals Goethe, Hegel und Co. anerkennen können?
      Wer kennt hierzulande schon Heisenberg, Planck, Pauli oder Burkhard Heim und dessen immense Forschungen? Geschweige denn von Jean Gebser, Habermas und Piaget. Weiten wir das weiter auf deutschsprachige Länder aus, hätten wir noch z.B. Freud, Wilhelm Reich, C.G. Jung und Schauberger ...

      Kreativität und Denken wurde noch nie in Massen gefördert ;)

      Peter

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    7. Wer diese Leute, bzw. die Namen nicht assoziieren kann, sind vermutlich auch die, die Abend für Abend dem TV-Verdummung-Programm huldigen. Und das ist auch die breite Masse ohne nennenswerte Hobbys außer der Konsumfreude. Als ich noch mit dem RTW als Rettungssanitäterin unterwegs war, habe ich in so mancher Wohnung (wenn Zeit war) nicht Schlecht gestaunt wie viele wenig bis gar keine Bücher (außer Telefon,- und Schulbücher) ihr eigen nannten. Was ich bemerkte, und das finde ich bemerkenswert, dass gerade alte Leute meistens sehr viel Lektüre hatten. Die in meiner Generation auch noch. Man merkte auch genau welche Bildungsschicht wo wohnt. Selbst Malermeister Müller* hatte mehr zum Lesen als irgend ein Angestellter von Bertelsmann. Das Lesen kommt hier zu Lande immer mehr aus der Mode und die Bildung auch.

      *Name fiktiv

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  3. Hat er aber wieder schoen geschrieben - hat er aber doch! Du hast Deinen Beruf verfehlt!! Und Deinem Eintrag ist eigentlich weiter nichts hinzuzufuegen, oder doch? Jetzt sind es nicht mehr nur schwarze, sondern auch weisse "Parolen-schmetter-Busse"!! Dumm geboren und nichts dazu gelernt! Na, wenigstens bringen sie somit etwas Frabe in das taegliche, japanische Altagsgrau!

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    1. In meiner Nachbarschaft in Tokyo gibt es noch vereinzelte links-intellektuelle "Überlebende" aus der Zeit der Studentenunruhen. Sie gehen ebenfalls mehrmals im Monat mit dem Megaphon auf die Straße, aber meist machen Sie ihrem Frust am Izakaya-Tresen luft. Sie sind meist Freiberufler, Kleinunternehmer und Künstler und werden weitesgehend von den Drohnen ignoriert. Irgendwie wirken sie wie aus einer anderen Zeit und bieten ein trauriges Bild von längst vergangener Hoffnung...

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  4. Auf dem 5. Platz der weltweit größten Softwareunternehmen nach dem Umsatz nur aus Software-Aktivitäten befindet sich Nintendo. So viel mal dazu.

    Was die Wissenschaft allgemein angeht, so kommen doch die Kreativsten Erfindungen von denen man so hört meißt aus Japan. Wenig sinnvoll meißt, aber doch kreativ.

    Die Todai mit Cambridge zu vergleichen ist wie der Vergleich eines allgemeinen Abiturs mit einem nachgeholten fachgebundenen. Cambridge ist nunmal noch ein paar Stufen besser und hatte Zeit, sicher über Generationen zu entwickeln. Mal abgesehen davon, dass Nobelpreise eigentlich nicht viel mit dem von dir angesprochenen Thema zu tun haben. Die Deutschen haben auch keine wirklichen "Elite Unis" und sind trotzdem erfolgreich.

    Das sind meine Kritikpunkte an deiner Argumentation. An sonsten stimme ich dir, wenn auch teilweise etwas überzogen dargestellt zu.

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    1. Ja genau. Nintendo. Ich habe nicht von Spielzeug geredet, sondern von Software die das Leben und Arbeiten einfacher macht. Davon ab sind ständige Variationen von bekannten Serien (Super Mario z.B.....) wohl kaum noch kreativ. Da zeigen andere, kleine Unternehmen die tatsächlichen Innovationen auf dem Spielemarkt.

      Und von welchen "kreativen Erfindungen" redest du genau? Alles was mir hier an neuem aus Japan auf den Tisch flattert sind Variationen von bereits seit langem bekannten Technologien. Was neues oder gar tatsächlich kreatives ist nicht dabei. Und ich weiß wovon ich rede. Ich verdiene mit neuen Technologien mein Geld.

      Todai und Cambridge sind Universitäten. Also kann man sie auch vergleichen. Beide werden allgemein bekannt zu den besseren Universitäten gezählt, also kann man sie vergleichen. Die Todai wurde 1877 gegründet. Wenn das nicht ausreicht um eine Reputation als Innovationsschmiede zu erlangen, wie lange braucht man dann?
      Aber das ist ja auch gar nicht die Aufgabe der Todai, sondern die Konditionierung von Arbeitsdrohnen für den Staatsdienst.

      Nobelpreise zeigen sehr gut den Innovationsgrad eines Landes. Ich denke, das ist auch international anerkannt. Ich rede nicht von subjektiven Preisen, wie dem Friedens- oder Literaturnobelpreis, sondern von den für tatsächliche Innovationen vergebene Preise.

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    2. Nintendo hat einige Standarts gesetzt und die Welt der Videospiele so vorangebracht. Die Serien würde sich auch nicht verkaufen, wenn tatsächlich immer alles gleich wäre. Ich bin gerade bei Mario immer wieder überrascht, wie kreativ die Neuerungen sind, trotz der Tatsache, dass die Serie eine so lange Tradition hat. Aber gut. Ich gebe dir einen anderen Fakt. Reden wir über die Patentaktivität.

      Japan ist hier weltweit auf Platz 2. Dem Bloomberg Innovationsindex nach ist Japan das 6.-Innovativste Land der Erde (Stand 2013). Du meckerst hier doch auf sehr hohem Niveau.

      Der Nobelpreis ist im Übrigen kein Preis, der ohne Vorurteile vergeben wird. Ich denke nicht, dass wirklich die, die ihn verdienen, auch immer bekommen. Asiaten sowie Schwarze haben hier einen Nachteil. Frauen auch.

      Nobelpreise haben auch nichts mit Innovation zu tun, sondern mit Forschung, großen Entdeckungen. Das ist heutzutage keine Innovation, sondern harte Arbeit.

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    3. Gut. Ich freue mich immer über konstruktive Kritik.

      Lassen wir Nintendo mal aussen vor. Die machen sicher gut Geschäfte und haben einen großen Anteil an der japanischen Gameskultur. Wenn man mal etwas unkonventionell weiterdenkt, ist das vielleicht sogar ein Teil des japanischen Kulturproblems. Gut, darum soll es hier aber jetzt nicht gehen. Dazu später mehr.

      Wie schon geschrieben, ich arbeite jeden Tag mit Hochtechnologie die wir den Japanern verkaufen, weil sie selbst nichts gleichwertiges haben. Die meisten J-Hersteller gehen immer noch auf Masse, an Hochtechnologie die nur in Kleinstserie oder kundenbezogen hergestellt wird, haben sie eher weniger Interesse. Ich arbeite direkt mit einem J-Patentanwalt zusammen. Ja, es werden viele Patente eingereicht. Aber das meiste davon wird niemals umgesetzt, weil es vollkommen nutzloser Blödsinn ist. Ich verweise hier z.B. auf die Patentflut von "Doctor" Nakamatsu, der in anderen Ländern schon wegen Titelanmaßung in Knast säße. Nicht zu vergessen, das dank des japanischen Markenschutzes die ausländischen Firmen ihre schon vorhandenen Patente hier in Japan nochmal extra anmelden müssen. Du kannst dir sicher vorstellen, das diese ausländischen Patente so den Löwenanteil bilden. Das geht bei Bloomberg leider vollkommen unter. Naja, aber was Google an Resultaten rauswirft, ist ja immer 100% richtig........

      Das der Nobelpreis früher! fast ausschliesslich an Weisse vergeben wurde, liegt wohl daran, das die westlichen Industrieländer, speziell Grossbritannien, den Asiaten (und Afrikanern sowieso....) einfach um 100 Jahre voraus waren. Heutzutage sehe ich keine Rassenbenachteiligung mehr. Falls du das anders siehst, belege es doch bitte. Ob Innovation ohne harte Arbeit überhaupt möglich ist, wage ich zu bezweifeln. Die Ära der "zufälligen" Erfindungen ist lange vorbei. Ob nun tatsächlich immer die Begabtesten die Preise bekomen, ist eine andere Sache. Trotzdem kann man, wenn man die Geschichte der Industrialisierung und der damit eingehenden Nobelpreise ein wenig untersucht (war Teil meiner Diplomarbeit....) interessante Rückschlüsse auf die tatsächliche Entwicklung eines Landes schliessen.

      In einem gebe ich dir vollkommen recht: Ich meckere auf hohem Niveau. Ich bratze nicht einfach los, sondern überlege schon sehr gut was ich schreibe. Haltlos ist davon nichts, manches kann man diskutieren. Und genau das machen wir ja grad.







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    4. Interessante Diskussion ...

      Bei der ganzen Frage, ob Asien und Co. Europa hinterher hingt, kann ich nur die Kulturstudien von Jean Gebser nahelegen, insb. seine Hauptwerke "Ursprung und Gegenwart" und "Asien lächelt anders".

      Speziell geht es um Bewusstseinsentwicklung (komplexes Thema) und Asien ist dort, wo Europa vor 2.500 Jahren war (Stichwort: Umwälzung der altgriech. Mythologie zur rationalen Philosophie).
      Wir vergessen sehr gerne, dass in Europa Unvergleichbares stattgefunden hat: Franz. Revolution und damit Bürger-Emanzipation (vorbereitet durch die Renaissance), sowie die Aufklärung (Kant, Hegel, Descartes, etc.).
      Also was können wir dann von Asien erwarten, speziell Japan? Ken Wilber hat wunderbar dargelegt, dass Asien nicht über das Gruppen-Bewusstsein hinaus kam (was Gebsers 20 jährige Forschung bestätigt) und damit nicht über das "mythische-bildhafte" (s. Anime/Mange). Nebenbei bemerkt kam die Entwicklungs-Psychologie zu gleichen Schlüssen (s. Jean Piaget).

      Im Klartext: Asien hängt in einer ganz anderen Bewusstseinsstufe, welche Europa seit 2500 Jahren hinter sich gelassen hat. Was für uns normal ist, fangen die erst jetzt an nach zu holen. Karl Jaspers nannte dies "Achsenjahr", was wir gerade ebenfalls weltweit erleben.

      Peter

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    5. @ Shadol … Ich kann mich noch an Zeiten erinnern bei der IAA in den 70ern … da krochen Japaner mit ihren Kleinbildkameras in und um die Autos herum … die Deutschen haben sich damals schlapp gelacht. Nur wenige Jahre später war es der Deutschen Automobilbrange verlachen … insofern ist auch viel geklautes aus Richtung Japan über den Weltmarkt geschwappt. In anderen Bereichen sieht es ähnlich aus.

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    6. Diese Diplomarbeit war sicher sehr interessant. Ich stimme dir auch zu, dass die Zahl der Nobelpreise mit der Zeit, die ein Land an der technologischen Spitze verbringt steigt, aber...

      Was ich meine ist, dass Nobelpreise für Grundlagenforschung vergeben werden. Innovationen entstehen aus bereits bekannten Grundlagen. Nobelpreise sind mMn daher nicht dazu geeignet, die Innovationskraft eines Landes zu bestimmen. Für Hochtechnologie bekommt man keinen Nobelpreis.

      Der Anteil an ausländischen Patenten liegt in Japan bei 34 %. Das ist mehr als Deutschland, ja, aber nicht der Löwenanteil und umgekehrt haben die Japaner auch Patente im Ausland oder werden in diesen zitiert. In den österreichischen Patenten liegt dieser Anteil beispielsweise bei 8,4 %. Diese Zahl ist sehr hoch.

      Rassische Präferenzen kann man nicht belegen. Wer den Nobelpreis verdient hat und wer nicht, ist Meinungssache. Tatsache ist, dass Japan in den letzten 50 Jahren überhaupt erst zu einem Land geworden ist, in dem Nobelpreisträger der Zukunft wachsen können und dem eine europäische Organisation überhaupt einen Nobelpreis zusprechen würde. Als Marie Curie 1911 ihren ersten Nobelpreis erhielt, war Japan weder demokratisch noch ein großartiger Bildungsstaat.

      Was die Forschun dieses Gebsers und Wilbers angeht, dazu kann ich nichts sagen. Bei aller Selbstliebe maße ich mir nicht an, die Bewusstseinsstufe der Japaner mit der der Europäer von vor 2500 Jahren zu vergleichen und darüber zu urteilen.

      Aiko, was das jetzt wohl mit dem Japan von heute zu tun hat...? Mag ja sein, aber darüber ist Japan nun wirklich hinweg. Die Japaner haben nach dem kopieren angefangen zu verbessern. Genau so, wie es die Chinesen jetzt machen. Ich halte das für einen normalen Vorgang bei Nationen, die technologisch weit hintendrein sind.

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    7. Es handelt sich hier um jahrzentelange empirische Kulturstudien. Und der Vergleich ist empirische Wahrnehmung innerhalb der Bewusstseinsforschung, keine Anmaßung.
      Vielleicht sollte ein häufiger Fehlschluss beseitigt werden: Auch wenn Europa vieles zu erst erfunden hat und in vielen Richtungen den ersten Schritt gegangen ist - zu welchem Preis aber? Sachen wie der rationale Kapitalismus oder die Atombombe und Co. dürfen bestimmt nicht zur europäischen Selbstliebe beitragen. Ebenfalls der ganze Imperialismus, der ebenfalls Japan zur Öffnung forcierte. Europa ist nicht besser, einfach nur anders.

      Und nebenbei bemerkt: Auch wenn Japan (und grundsätzlich Asien) kollektiv das nachholt, was hier bei uns kulturell schon längst verankert worden ist, so hat Japan schon seit Jahrhunderten eine Möglichkeit zu einer "höheren" geistig-mentalen Stufe - Stichwort ZEN. Im Gegensatz trat hierzulande diese Richtung erst wirklich mit der Quantenmechanik, in der Kunst mit Picasso und v.a. grundlagentechnisch seit Gebser in Erscheinung.

      Peter

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    8. @Shadol
      Alles andere lasse ich mal so stehen, weil wir uns da langsam verlaufen. Verschiedene Menschen haben nun mal verschiedene Auffassungen. Nur eine Sache noch:

      Du lässt da eine wichtige Sache ganz aussen vor: Die 34% ausländischen Patente, die in Japan angemeldet sind, wurden zum Produktschutz angemeldet, werden so also tatsächlich schon auf dem Markt verkauft. Ein großer Teil der japanischen Patente sind aber kompletter Humbug. Elektrische Rückenkratzer und Gleitcreme die auf Natto basiert, gehören wohl sicher nicht zu den tragfähigen Patenten. Nur ca. 2% der japanischen Patente landen tatsächlich irgendwann mal in der Produktion. Ich verweise hier gern nochmal auf Typen wie "Dr." Nakamatsu und seine 3300 Patente, von denen 99,99% absoluter Bullshit sind. Und von solchen "Erfindern" wimmelt es hier, weil die meisten echten jap. Grundlagenforscher sich beizeiten ins Ausland verpissen, was ich nur all zu gut nachempfinden kann. Und deshalb sind die 34% ausländischen Patente ein massiver Anteil. Vergleiche mit anderen Ländern, die dem weltweiten Patentverfahren und Markenschutz folgen, was Japan nicht tut, stinken dagegen mächtig ab.

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    9. @Anonymer Peter
      Haha! Ja, an die "Zen-Ästhetik" muss ich auch immer denken, wenn meine J-Kollegen im Izakaya ihre Schwanzvergleiche starten......

      Aber mal im Ernst. Ich denke schon, das besonders bei den stark religiös geprägten Völkern des frühen Europas, auch Techniken zum Erreichen einer "höheren" geistig-mentalen Stufe vorhanden waren. Wahrscheinlich schon zu einem Zeitpunkt als sich grad die ersten Stämme vom asiatischen Festland in Richtung Japan aufmachten. Uups, das darf man ja in Japan nicht sagen.........

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    10. @ Peter

      Auch die Europäer sollte man nicht allzu positiv bewerten.
      Was die damaligen Kreuzritter während ihrer Beutezüge alles mitgebracht haben, ist Grundlage zahlreicher sogenannter europäischer Innovationen.
      Die ach so unkultivierten Muselmanen waren uns mechanisch, medizinisch, astronomisch und in vielerlei weiterer Hinsicht weit voraus.

      Was die heutige Innovationsfähigheit betrifft, kann man, wie ich denke nicht mehr national argumentieren. Die meisten Wissenschaftler gehen dorthin, wo sie die besten Bedingungen für ihre Forschungsarbeit vorfinden, folgen also dem Geld. Selbiges ist längst multinational und konzerngebunden. Nationen geben mehr oder weniger nur noch Zuschüsse.

      Aufgrund der lemminghaft japanischen Gesellschaftsstruktur kann man jedoch auch herlich wenig sinnvolles erwarten. Wer von Klein an auf stumpfen Gehorsam konditionier wird, verlernt das selbständige Denken früher oder später. Innovation beruht immer darauf, anders zu Denken. Wer nicht anders denken kann, weil er nie in die Nähe eigener Gedanken gelassen wurde, wird auch nicht innovativ sein können.
      So einfach ist das.

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    11. @Aiko
      Sag mal, warum kann ich denn auf deinem Blog nur kommentieren, wenn ich mich bei Google+ anmelde? Die wollen nämlich meinen Namen nicht akzeptieren. Und das kann ich nicht akzeptieren. Ging übrigens um den Startbutton bei Win 8.1: Klick doch bitte einfach mal die rechte Maustaste wenn du auf dem Startbutton bist und du wirst sehen, alle Aufregung war umsonst........

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    12. @ Coolio

      Definitiv! Die früheren europäischen Völker waren religiös den asiatischen sehr ähnlich - siehe Gnosis (Katharer, Paulikaner, etc.). Selbst im arabischen Raum gab es mit dem Manichäismus eine riesen Bewegung, bevor der Islam ins Rollen kam. Jedoch wurden diese dank Inquisition in Europa vollständig wegradiert.
      Letztlich hatte nur noch Asien diese "Verbindung" ...

      @ Anonym

      Wer bewertet Europa allzu positiv? Lese bitte meine Texte wie sie stehen, und projiziere nichts hinein. Es geht hier nicht um Bewertungen (welche immer relativ sind), sondern wie geschrieben um "Wahrnehmung".
      Alles hat letztendlich immer ein ambivalentes Potential.
      Für europäische Arroganz besteht keinen Grund. Gerne sollte man sich z.B. mit Oswald Spenglers "Untergand des Abendlandes" bilden und Gebser, sowie Wilber lesen. Alle drei lassen kein gutes Haar an uns.
      Und wegen den Muselmanen: Das stimmt und trifft auf viele andere Völker ebenfalls zu, wie China mit Ackerbau (11.000 v.Chr.), dem Schießpulver, Buchdruck und auch deren größeren Pyramidenbauten als im "Land der Pyramiden (Ägypten)". Jedoch gehen Völker "unter" bzw. verlieren an Einfluss oder erleben halt "Höhen" und "Tiefen" (s. Spengler, Jaspers).

      Wegen der fehlenden Innovationsfähigkeit: Nintendo wurde schon genannt und die haben bzgl. Hardware und Software extrem ihre Branche geprägt. Weiter könnten Firmen wie Squaresoft und Konami genannt werden. Speziell Hideo Kojima ist ein extrem innovativer Kopf. In der Betriebswirtschaftslehre kommt das Kanban-System aus Japan, welches westliche Firmen adaptiert haben. Masaru Emoto ist auch nicht ohne mit seinen Forschungen und Beobachtungen. Ebenfalls Studio Ghibli, dessen Filme ich mir lieber reinziehe als von einem gewissen anderen Studio.

      Ich denke, dass sich "Innovationen" auf verschiedene Ebenen ausdrückt - funktional-physikalisch, emotional-künstlerisch und geistig-mental.

      Peter

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    13. @ coolio ... , :D ... Fabienne hat das auch schon festgestellt das man nur über G+ kommentieren kann. Schöne Sch****. Kein Plan was ich da einstellen muss. Übrigens bin ich über Suse 12.3 wieder zu Win 7 gekommen. Die Kacheln liegen mir nun wirklich nicht besonders ... und vom lieben Bill komme ich nun mal nicht wirklich los. Der Mann hat was, was ich gerne auch hätte ... XD

      Der Kommentar vom 6. Dezember 2013 17:59 ist von mir, war zu faul mich an zu melden. Man möge mir verzeihen. :)

      Aiko

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    14. @ Coolio (Nachtrag) ... danke für den Tip, der Laptop ist W 8.1 verseucht. Klappt dort bestens. Was du nicht alles weißt ... :D

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    15. Na siehst du. Und wenn du die Kacheln nicht magst und direkt im Desktop starten willst, machst du einfach folgendes: Im Desktopmodus mit der Maus auf die Taskleiste (unterer Bildschirmrand), rechts klicken, dann Eigenschaften, dann Navigation und bei "Beim Anmelden oder Schließen von Apps anstelle der Startseite den Desktop anzeigen" einen Haken setzen. Ich war erst auch genervt, bin aber bei der Kachelansicht geblieben. Sieht besonders auf dem großen Bildschirm einfach nur edel aus.

      Komisch, du bist doch auch bei Blogger, da kann man die Kommentarfunktion eigentlich gut verwalten. Bei mir kann grundsätzlich jeder kommentieren, aber ich habe die Kommentarfreigabe aktiviert.

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    16. Warum nehmt ihr eig. kein Appel? Ist doch, finde ich, um längen besser. Meine Meinung, nur mal so.

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    17. @Fabienne
      Besser oder schlechter ist eigentlich keins von beiden Systemen. Nur anders. Für mich als alten Gamer stellt sich die Frage nicht. Bei Apple gibts da einfach viel zu wenig Auswahl, besonders wenn man wie ich ein "Loner" ist, der keine Onlinegames mag. Bin aber deshalb kein "Microsoftjünger", mein Smartie ist ein iPhone. Linux-Bastelkram kommt für mich nicht in Frage. Ich will mich nach der Arbeit nicht noch stundenlang hinsetzen und Treiber suchen.

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    18. Verschieden Ansichten basieren vielleicht auf verschiedenen Erfahrungen^^
      Wenn du, wie du sagst, bei einem deutschen Unternehmen in Japan arbeitest und dort Hochtechnologie verkaufst, die die Japaner selbst nicht haben, dann ist das sicher meinungsbildend. Allerdings muss ich dazu auch sagen, dass ich (lustigerweise) bei einem japanischen Unternehmen in Deutschland arbeite, das Produkte verkauft, an die die Deutschen nicht rankommen. Das Unternehmen war ursprünglich ein deutsches, das dem Untergang geweiht war, weil seine Produkte veraltet waren. Nach der Übernahme durch die Japaner hat sich da so einiges geändert. Nicht alles ist besser geworden, aber die Firma wächst seitdem um gut 20% im Jahr und die Produkte haben die Konkurrenz völlig abgehängt. Mit der technologischen Hilfe der Japaner.

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    19. Treiber suchen ist da weniger das Problem, bei moderner Hardware.

      Die meisten Spiele, die es nicht für Linux gibt, bekommt man auch mit wine und einiger Trickserei zum Laufen... SWTOR lief bei mir z.B., der Lan-Modus von AOEII wiederum nicht...

      Aber sonst bin ich sehr zufrieden, mir kommt kein kommerzielles Betriebssystem mehr drauf. :-P

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    20. Die meiste Software bekommt man mit Wine & Co in den Griff, aber einige Online-Games gehen einfach nicht weil die Betreiber sich derart tief ins System eingraben das es schon auf der anderen Seite wieder herausschaut. AION geht, Counte-Strike ist auch für Linus ausgelegt … aber mit den Games vom Vereinen wie Webzen gibt es Probleme. Da geht nicht mal ein Bootcamp um Windows zu simulieren. Und wenn die Software nicht so riesig groß und mittlerweile auch unübersichtlich, könnte man ja selber mal was umschreiben. Aber das stemmt man schon lange nicht mehr nach Feierabend. Ehrlich gesagt bekomme ich mit Windows immer noch die Krise … nichts kann man selber machen. Nirgends kommt man so wirklich rein … zum Frickeln ist mit da ein Unix lieber, aber habe leider keine Zeit und Muse dazu.

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    21. Das ist doch das tolle an Windows: Man MUSS nichts selbst machen! Nach der Arbeit habe ich keinen Bock, stundenlang an der Kiste rumzufrickeln bis ein Spiel oder sonst ne Software läuft. Schliesslich soll das Ding ja für mich arbeiten und nicht umgekehrt. Einschalten, Steam starten und gut is.........

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    22. ... @ coolio, ich muss dir recht geben. In allen belangen was Windows angeht. Man schaltet die Kiste an und es läuft alles. Mal abgesehen von Vista, ME und einigen unglücklichen Versionen aus Redmond. Wobei ich gerne W8 mir einreihen möchte in die Versionen die beim Endverbraucher nicht so gut ankommen. Ich kann mich noch an z.B. 3.11 erinnern was für Nerven ich da gelassen habe, oder DOS 2.0 … na egal, damals jedenfalls liefen Unix-Kisten viel sicherer. Beispiel: Schalte mal ein Windows 3.11 Rechner mit geöffneten Fenstern einfach aus und die Freude beim hochfahren war garantiert. Linux kann zwar viel, aber bei weiten nicht alles. Unbestritten sind jedoch Server mit Unix, da haben sie eindeutig die Nase vorn. Aber der Knackpunkt für Tante Emma und Oma Pudlich aus Hinterpfaffenhofen sind die nicht vorhandenen Treiber und die endlose Frickelei an der Software, und wenn ich mich umschaue, jeder der was kann setzt ein eigenes Unix in die Tat um. Auch schuld sind wohl die „wenigen“ User die Unix benutzen, denn wären es mehr würde sich auch die Industrie / Hersteller mehr für die Verbreitung von Software auf Unix basierten BS einstellen. Aber wenn ich für den Canon MX 395 erst noch die Software zurechtbiegen muss damit das Fax über den PC auch geht ist, Schluss mit Lustig. Solche Massenware muss gehen ohne wenn und aber. Und wir wissen ja alle wie Toll sich Exotische Software auf Ubuntu, Linux und Co installieren lässt. Der Abend ist gerettet.

      PS. Dein Blog, so scheint mir, läuft langsam aus dem Ruder, weit ab vom Thema. Wie viel Kommentare gehen denn noch? ;) …

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  5. Ich lese diesen Blog seit langem mit, weil er mir - als bloß gelegentlichem Japanbesucher - viele interessante Innenansichten vermittelt, weil er auch ganz gut einer Idealisierung Japans entgegensteuert, in die man schon mal verfallen kann, wenn einem das eigene Land mal wieder die Haare zu Berge stehen läßt. Was sich aber in diesem Eintrag und in manchen Kommentaren danach herausschält, veranlaßt mich nun doch mal, selbst die Stimme zu erheben (bzw. die Finger auf die Tasten fallen zu lassen). Denn diese Gegenüberstellung Japaner - Europäer/Westler/Deutsche mitsamt dem Überlegenheitsgefühl ist nicht nur absurd, sondern auch ziemlich unangnehm.
    Muß man wirklich daran erinnern, daß diese hochentwickelten, kreativen, indvidualistischen Europäer vor ziemlich genau 100 Jahren wie die Lemminge in die Schützengräben gesprungen sind und sie zu Millionen haben abschlachten lassen, weil es der höheren Ehre der Nation / des Kaisers / von sonstwas diente?
    Muß man wirklich daran erinnern, daß unsere hochgepriese Kulturnation vor 80 Jahren den bisherigen Tiefpunkt der Menschheitskultur einleutete - und zwar weil die Deutschen liebend gern sich als bloßer Teil der Masse gesehen haben, weil diese Masse jedes eigenständige Denken und Urteilen aufgegeben hat und den Radio- und Lautsprecherparolen nachgerannt ist?
    Ich glaube, für Überlegenheit ist hier wirklich kein Anlaß.
    Und daß wir heute anders dastehen: erstens verdanken wir das Nachbarn, die klüger waren als "die Chinesen" (sprich das kommunistisch-nationalistische chinesische Establishment), und zweitens möchte ich nicht meine Hand ins Feuer legen, daß sich die Geschichte nicht doch irgendwann wiederholt. Vor 2 1/2 Jahren jedenfalls gelang gemühelos, die Leute davon zu überzeugen, daß wir alle Atomkraftwerke sofort abschalten müssen, weil D bekanntlich von Erdbeben und Tsumanis heftigst betroffen ist.
    Aber das ist ein anderes Thema. Noch eine Anmerkung zu den Nobelpreisen: die meisten gehen heute in die USA. Nicht weil die Amerikaner die klügsten Menschen wären, sondern weil die Amerikaner es verstanden haben, Forschungsumgebungen zu schaffen, die die besten der Welt sind, und weil sie kapiert haben, daß man gute Forscher von überall her anlocken muß. Darum sind auch die meisten "deutschen" Nobelpreise in die USA vergeben worden. Und die USA zeigen übrigens auch, daß man von der Zahl der Nobelpreisträger nicht auf die Intelligenz der Politiker schließen darf.

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    1. @Anonym
      Hm, eigentlich sollte Blogger automatisch Nummern an Anonyme vergeben, damit man hinterher noch in etwa weiß wem man eigentlich antwortet. Nu ja, dafür ist es kostenlos.....
      An einer "Gegenüberstellung Japaner - Europäer/Westler/Deutsche mitsamt dem Überlegenheitsgefühl" war ich eigentlich weniger interessiert. Natürlich lässt man sich gern dazu verleiten, Länder zu vergleichen. Das haut aber besonders bei Deutschland/Japan einfach nicht hin. Selbst die paar Gemeinsamkeiten, die es zu scheinen gibt, sind bei näherer Betrachtung grundverschieden.

      Hm, besonders im Vergleich Deutschland/Japan sollte man doch eher nicht mit Kriegen anfangen. Waren die Japaner doch jarhundertelang praktisch im Kriegszustand. Und das im eigenen Land. Da haben Japaner Japaner abgeschlachtet. Und als sie dann "endlich" die nötige Technik hatten, haben sie keine Zeit verloren, ihe Nachbarn erstmal ordentlich zu zeigen wo der Gustl den Most holt...........

      In Sachen Nobelpreis stimme ich dir vollkommen zu. Hatte ja selbst schon angedeutet, das sich japanische Wissenschaftler die ernsthaft forschen wollen, alsbald vom Acker machen.

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  6. ne, diesmal ist mir das zu oberflächlich. Klar ist die Schulzeit kein Pappenstiel in Japan. Aber es gibt durchaus viele kreative Köpfe, in allen Bereichen; in den Naturwissenschaften und auch in der Kunst. Gerade das künstlerische Angebot ist z.B. in Tokyo - aber nicht nur dort - beachtlich. Politisch ist Japan in der Tat sehr traurig was abgeht. Aber es gibt eben durchaus recht engagierte Menschen, die jedoch meist gegen Wände rennen.
    Insbesondere was Technologie angeht, kann ich nicht so ganz zustimmen. Die Entwicklung von großen (Software)Konzernen, oft mit ein paar Mann gestartet, ist ein weltweit einzigartiges, amerikanisches Phänomen. Außer SAP kann ich keine repräsentative deutsche Softwarefirma nennen (außer so B2B Sachen, aber die gibt's in Japan auch). Das gilt aber eben auch für nahezu alle anderen Länder.
    Dann die Nobelpreisträger und Cambridge... so sagte doch mal ein junger Wissenschaftler zu mir, der nach einer deutschen Uni jetzt in Oxford war: Die _Lehre_ war in Deutschland besser, insbesondere was den Bachelor angeht. Das mag nur seine Meinung sein, aber ... die ganzen großen Namen sind zunächst mal große Namen. Das dort auch was bei rumkommt mag sein, aber das tut es halt an anderen Unis auch. Übrigens kann man auf Deiner Schiene 1:1 auch so für Frankreich, De, Australien etc. etc. argumentieren. Die USA stechen nun mal als wissenschaftliche Großmacht hervor, erst danach kommen alle anderen.

    Insgesamt: Klar sind alle Deine aufgezählten Punkte wahr, aber die ganze Situation ist meiner Meinung lange nicht so eindeutig, wie Du sie machst...

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    1. @umid
      Ach nu komm! Du wirfst mir Generalisierung in einem Din A4 langem Beitrag vor, kommst aber dann mit der Ultra-Generalisierung überhaupt. Da gibt es also, wenn ich das mal so interpretieren darf, einen deutschen BA, der in Cambridge wissenschaftlich arbeiten DARF und der beschwert sich dann über die Qualität der "Lehre" an sich? Sorry, aber: Bwahahahaha! Und in dieses Bwahaha ist noch nicht mal meine Meinung über diesen ganzen BA und MA "Trallala" eingeflossen. Hier geht es nicht um die Qualität der "Lehre" an europäischen Unis, sondern um die den japanischen insgesamt. Und die stinken auf jedem Gebiet gegen die Unis aus Übersee ab. Ich weiss, du hast an einer J-Uni promoviert, deshalb hast die natürlich eine gänzlich andere Auffassung, aber man muss den Realitäten des Lebens doch auch mal ins Auge blicken. Ich habe JEDEN Tag mit japanischen "Akademikern" zu tun, von denen grundsätzlich erstmal die Hälfte in den Meetings pennt (gut, sind ja meistens auch schon deutlich über 70....) und wenn sie dann mal zwischendurch wach sind, können sie kaum der Diskussion folgen können und nur Bullshit zum besten geben. Ein (in Japan) berühmter Dr. Ing. (aber auch da bin ich mittlerweise vorsichtig, da Titelanmaßung in Japan kein Verbrechen ist....), der zig verwirrte Bücher geschrieben hat, die keine Sau liest, kam nach einer Diskussion über die Standarisierung von Wasserstofftankstellen (die übrigens schon 10 Jahre dauert....) zu mir und erklärte mir stolz, das er im Augenblick an dem Problem mit dem Smog aus China arbeitet. WTF??? Mensch, mach erstmal auf DEINEM Gebiet fertig! Aber das ist ja das Problem hier: Viele der echten Prof.-Doc.-Ings. hier sind GENAU solche Spinner wie Dr. Nakamatsu. Natürlich kenne ich auch hart arbeitende Forscher, aber die gehen in der Masse der Spinner und Nichtsnutze unter. Sorry, aber das ist die Realität.

      Kunst in Tokyo? Na da bin ich aber mal gespannt! In KEINER anderen Metropole der Welt gibt es ein erbärmlicheres kulturelles und künstlerisches Angebot! Von welchen international bekannten Künstlern redest du? Oder meinst du etwa die japanischen Adaptionen von Überseetheater und Musicals? Die Kabukitheater werden ja an jeder Ecke abgerissen. Oder meinst du "zeitgenössische Kunst", wie Manga, Anime und Cosplay? Ursprünglich für Kinder entwickelt. Oder etwa die weltbekannten J-Popkünstler? Einer der größten Künstler des Japans der Gegenwart, Haruki Murakami, wird von seinen japanischen Kollegen abgelehnt, weil er im Ausland gelebt hat. Wahrscheinlich ist er deshalb so erfolgreich, weil er nicht mit einem Stock im Arsch schreibt? Nun ja, ihn muss es nicht stören, haben sich seine letzten Romane doch besser verkauft als alle anderen japanischen "Kunstwerke". Schau dich doch mal um, was in der Metro so gelesen wird. Zu 50% Manga, oft der übelsten Sorte. Und der Grossteil vom Rest sind "How to"-Bücher, Anleitungen für ein erfolgreicheres Leben, usw. Ganz große Kunst!

      Auf eine Diskussion über die paar erfolgreichen japanischen Software-Startups lasse ich mich nicht mehr ein. Da reicht ein Blick an die Börse und gut is.......

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    2. Ich frag' mich ja immer wieder, wie deine Berufsbeschreibung lauten würde... Aber vielleicht wirst du mal was dazu schreiben.

      Persönlich kenne ich nun tatsächlich einen graduierten, gar nicht allzu verrückten Japaner, bei dem ich gerade meine Bachelorarbeit schreibe... Nur mal als positives Beispiel. :-)

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    3. Meine Berufsbezeichnung? Ganz einfach: Technischer Koordinator. In einer Handelsfirma mit eigener technischer Abteilung, die ca. 300 Hersteller, davon ca. 90% aus Europa, in Japan vertritt. Ziemlich wuseliger Job. Zufrieden?

      Und falls du, was ich mal vermute, Japanologie oder etwas eng verwandtes studierst, macht es natürlich Sinn, das dein Prof. ein Japaner ist. Und nun sieh mal in welchem Land er arbeitet. Kleiner Tip: Nicht in Japan........

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    4. Physik. Aber ja, das kann's wohl sein.^^

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