You sexy thing.......

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Also wirklich! Liebe Deutsche in Tokyo, so geht das nicht weiter! Ich muss es euch einfach sagen: Ihr seht scheisse aus! Mensch!


Zu kurze Hosen, altmodische Haarschnitte, graue Gesichter und am schlimmsten: Viel zu viele Koerperhaare! Nehmt euch dochmal ein Beispiel an euren japanischen Kollegen! Doch, ehrlich! Nun gut, ihr muesst ja nicht gleich hellbraune Schuhe zum schwarzen Anzug anziehen, aber ein bisschen Styling taete euch echt gut. Geht doch mal zu einem richtigen, japanischen Friseur und lasst ihn machen was er will. Am besten sagt ihr, ihr wollt „smart“ und/oder „charming“ aussehen. Ok, es mag vielleicht sein das ihr danach ausseht wie Naruto nach einem Zimmerbrand, aber, Hey! Die japanischen Gals stehen drauf! Wirklich!


Hier! Amarshi zeigt wie man in Japan Erfolg bei den Maedels hat....

Und dann eure Augenbrauen. Urks! So voellig wild gewachsen! Und nein, es reicht nicht, sich die Augenbrauen in der Mitte auszurasieren, liebe Oberbayern und Eingedeutschte. Da muss die Pinzette dran und dann wird gezupft was das Zeug haelt. Am besten faerbt ihr euch dann Brauen und Kopfhaare im selben Farbton. Kastanie und Wild Orange sind grad schwer angesagt. Achtung! Blau und Gelb geht gar nicht, auch nicht wenn ihr Punks seid! Das machen hier nur Leute, die sich um ihr Aussehen eigentlich ueberhaupt keine Sorgen mehr machen muessen: Die Rentner.

Oh Gott! Sehe ich da etwa Haare auf eurer Brust! Igitt! Das geht ja gar nicht! Nehmt euch ein Beispiel an den Japanmachos und rasiert das Zeug runter! Oder nein! Wachsen ist besser, weil Schmerzen muessen schon sein! Das macht einen echten Mann aus, ihr Memmen! Den Rest der Koerperbehaarung koennt ihr getrost wachsen lassen. Besonders die Sackbehaarung sollte aussehen wie der Afro von O. J. Simpson in „Die nackte Kanone“. Das hat auch den Vorteil, das ihr eure jaemmerlichen Stummelchen darin verbergen koennt und das ihr ueber eure Wampe hinweg ueberhaupt noch was von „da unten“ sehen koennt, wenn auch nur Haare.

Apropos Wampe: Wie waere es mal mit einer Diaet, die wirklich funktioniert? Hm? Auch da solltet ihr euch an den japanischen Salarimen ein Vorbild nehmen. Sport? Weniger fressen? Weniger saufen? Alles Quatsch! Rauchen muesst ihr! Erstens ist das voll maennlich und ihr nehmt ab. Wie sieht das denn aus, wenn ihr die einzigen in einer Kneipe seit, die nicht alle 3 Minuten in den Raucherkaefig gehen, um sich genuesslich eine Kippe reinzupfeifen. Ausserdem geht das Geruecht um, das Rauchen gesuender ist, als die Tokyoter Luft einzuatmen. Doch, das habe ich vom Nachbar meiner Oma seinem Handaufleger gehoert! Wirklich!

Und dieses Eurohandy erst! Gott, was fuer eine Designsuende! Dabei gibt es doch extra ein Disneymobile bei Softbank, oder ein Gundam-Modell bei Docomo. Glaubt ihr etwa, fuer euer scheiss Nokia interessiert sich hier einer? Bwahaha! Das leuchtet ja noch nicht einmal in allen Regenbogenfarben, jedesmal wenn jemand anruft, eine SMS schreibt, oder ihr das Handy sonst irgendwie benutzt. Oder bewegt. Oder einschaltet. Oder so.

Dann fehlt noch eine vernuenftige Handtasche, am besten von Lousy Vuitton und ihr seid fast perfekt. Die Kleidung schaut ihr am besten bei der Hardgay-Boygroup „Amarshi“ ab. Damit liegt ihr auf jeden Fall richtig, auch wenn es noch so scheisse aussieht. Das liegt ja nur an eurem schlechten, westlichen Geschmack! Versteht das doch endlich, Jungs!


Bis denne!

Japanische Autofahrer, oder: Die totale Ignoranz.....

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Als Mopedfahrer bin ich ja eigentlich schon aus Deutschland so einiges aus dem Strassenverkehr gewoehnt. Am Beispiel Japan zeigt sich aber sehr schnell, das immer noch eine drastische Steigerung moeglich ist.Der Strassenverkehr ist hier so schraeg, das er schon wieder toll ist!

Was haben sich die Japaner bloss dabei gedacht? In allen wichtigen Bereichen des oeffentlichen Lebens haben sie die besten Systeme aus verschiedenen Laendern kopiert: Verwaltung und Medizinwesen aus Preussen, Kultur und Essen aus China und Korea, den tollen Nachkriegsbaustil aus den USA...... nur beim Strassenverkehr muessen sie sich ausgerechnet an Monkey Island orientieren und, Gott im Himmel, Linksverkehr einfuehren!

Zum Beispiel: Ich fahre jeden Morgen mit meinem Kollege vom Hotel aus zur Arbeit. Ein wenig erinnert mich mein Kollege an den guten alten Atzu, nur das er weniger Haare hat, deutlich weniger. Also eigentlich hat er fast eine Glatze, weswegen ich ihn eigentlich Glatzu nennen muesste. Ahahaha, ein Schenkelklopfer nach dem anderen, was? Oeh, wo war ich stehengeblieben? Also mein Kollege ist ein ganz lieber Kerl, nur das er halt Auto faehrt wie ein besoffener Tanzbaer. Beschleunigen geht nur voll, was aber seiner Meinung am Auto liegt. Bremsen auch. Und mit den roten Ampeln nimmt er es nicht ganz sooooo genau:

Ich: „Eh, du Spinner! Die war schon dunkelrot!“

Er: „Quatsch, die war noch gruen.....aeh blau (Ehrlich! In Japan heisst es nicht “gruen“, sondern „blau“, obwohl eindeutig gruen!).“

Ich: „Ja, aber fuer Linksabbieger, nicht geradeaus! Doofkopp!“

Jaja, der Gute...... Im Dunkeln fahren mag er nicht. Im Regen auch nicht. Neben LKWs fahren mag er auch nicht. Und er sitzt so nah an der Scheibe, das wir gar kein Geblaese braeuchten: Er koennte locker die Scheibe ablecken!

Dann der Supergau: Regen und dunkel! Auf einmal!

Ich: „Komm, dann lass mich fahren, ich hab erst acht Bier getrunken. Quatsch, kleiner Scherz! Ich bin stocknuechtern, gib her den Schluessel!“

Er: „Nein, das geht nicht! Ich mag nicht danebensitzen. Dann wird mir schlecht!“

Ich: „Ja denkst du mir gehts anders wenn du faehrst? Und memm ich vielleicht rum? Komm, gib her die Schluessel! Ich kann dich ja auf den Schoss nehmen. Ueber dich kann ich locker hinwegschauen.“

Er: „Arschloch!“



Oder meine Frau: Ich hab mich immer gefragt wofuer man eigentlich elektrisch wegklappende Spiegel braucht. Nach einer Fahrt mit meiner Frau wusste ich es. Folgende Situation: Wir sind auf einer der typischen Setagayastrassen unterwegs, also ist praktisch nur Platz fuer ein Auto, obwohl keine Einbahnstrasse. Meine Frau hat in der einen Hand das Keitai (Handy), mit der anderen raucht sie, trinkt ihren schon kalten Dosenkaffee oder kneift mich, wenn ich meckere. Ach so ja, zum lenken benutzt sie die Hand auch noch, wenn auch nur widerwillig. Dann kommt uns ein Auto entgegen. Ein grosses Auto. Meine Frau legt weder das Handy weg, noch die Kippe, sondern tippt nur einmal auf den Spiegeleinklappschalter (Hach, ein schoenes Wort...) und jagt mit unveraendertem Tempo im Milimeterabstand am anderen Wagen vorbei. Waehrend ich mich schon im Streckverband sehe und hektisch an den Haltegriff hechte, kneift sie mich schon wieder und meint lapidar: „Musst du so im Auto herumturnen? Ich kann mich ja garnicht konzentrieren!“

Ja, man muss sie einfach liebhaben!



Im Strassenverkehr sieht man hier die dollsten Typen:

Die Lenkrad-Taiko-Trommler. Alle Fenster auf, irgendeine Kabukimucke aus den Siebzigern bis zum Kreischen aufgedreht, volles Rohr auf dem Tigerfellmomo rumkloppen und dann noch aus vollem Halse schief mitsingen. Geht alles. Erinnert ein wenig an die Tuerken oder Araber in Deutschland, die sich ihren Kameltreiberrap auf aehnliche Weise reinziehen, nur das sie (leider) meistens bessere Anlagen haben. Und so.....

Der Pferdestaerkenfluesterer. Erkennt man daran, das sie aeusserst angestrengte Diskussionen im Auto fuehren. Obwohl sie vollkommen allein im Auto sind......

Die Trendigen: Weisses Baerenfell auf dem Cockpit, Hello Kitty-Duftbaeumchen „Gruener Tee“, Kuhfleckensitzbezuege mit Fransen und einen rosanen Latexlenkradueberzug, so kommen sie daher die Jungs. Oder Maedels. Sicher bin ich mir da meistens nicht. Waert ihr auch nicht. Dazu passend die Fahrerkleidung: goldmetallicfarbener Adidas-Trainingsanzug mit orangen Streifen, gruene oder pinke Crocs und moeglichst viele Freundschaftsbaender, oder sonst so‘n Scheiss um die Arme. Dann noch die passende Musik: Da gibt es in der J-Pop-Hitliste ja im Augenblick nur „AKB69“ oder „Amarshi“. Obwohl ich ja glaube, das beide Bands aus ein und denselben Leuten bestehen, nur halt in anderen Kostuemen. Natuerlich auch volle Kanne, alles was die 3 Watt Breitbandlautsprecher hergeben und mit Begeisterung mitgesungen, wenn auch schief. Achtung! Fahren alle 3 Minuten zum Nachschminken an den Rand. Ja, beide Geschlechter!

So, und jetzt stoert mich nicht weiter. Heute kommen naemlich alle 4 Rambo hintereinander im japanischen TV. Ist ja fast wie Weihnachten......

Coolio's Top 10: Japan's best of the best, part 7

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So, ihr Nervtoeter. Ihr habt es geschafft. Euer staendiges Gejammer hat dazu gefuehrt das ich mich extra fuer euch auch noch nach Feierabend an diese bloede Flimmerkiste hocke und den 7. Platz in meiner Top 10 vorstelle. Und nein, es gibt immer noch keine nackten Japanerinnen! Mensch, was ist bloss mit euch los? Also, geht noch mal auf’s Klo, holt euch ein Bier aus dem Kuehlschrank, setzt euch gemuetlich hin und lasst euch von mir verwoehnen. Heute geht es einzig und allein um:


Das japanische Serviceparadies

Irashaimaseeeee!


Ja, genau das werdet ihr in Japan immer hoeren, sobald ihr ein Restaurant, Geschäft, oder sonst was betretet. Herzlich willkommen. Und das meinen sie auch wirklich so. In Deutschland mag der Kunde Koenig sein (wo genau eigentlich?), aber in Japan ist er Gott. Nein, nicht wie im Mediamarkt, wo die schmierigen Verkäufer wie die Schmeissfliegen um einen herumschwirren, sondern sehr freundlich und dezent. Nirgendswo fühlt man sich belästigt. Kleines Beispiel: Ich habe eine "Euerflopcar"-Kundenkarte und bin Deutscher, trotzdem muss ich selbst für einen popeligen Dacia eine horrend hohe Pfandgebühr entrichten, weil ich ja "im Ausland wohne". Jaja, ich hau ganz sicher mit der Trümmerkarre ab nach Japan. Wenn ich dann ueberhaupt ein Auto bekomme. Freitagmorgen, Anruf bei "Euerflopcar (Anmerk. D. Red.: Name geaendert)": "Hallo, ich möchte gern für heute Mittag ein Auto fürs Wochenende. Billigtarif, bitte sehr." Antwort: "Jaha, so einfach geht das aber nicht, schliesslich ist heute Freitag und am Wochenende wollen alle (...aus diesem Dreckloch...) weg! Und Kleinwagen sind eh keine da!" Ich:"Kein Problem, ich nehm auch ne S-Klasse wenn's sein muss. Natuerlich zum Billigtarif. Ist ja nicht meine Schuld wenn ihr nix anderes da habt!"

Antwort: ............Aufgelegt!



Gleiche Situation in Japan: "Ich hätte gern einen Prius gemietet, kann ich in 30 Minuten vorbeikommen?"
Antwort:" Natürlich, wir lassen ihn schonmal fuer Sie warmlaufen lieber Kunde. Welche Farbe?"

Noch Fragen?

Ganz egal in welchen Laden man auch geht, ueberall sind die Leute freundlich. Und das obwohl die meisten Verkaeufer deutlich weniger verdienen als ihre deutschen Kollegen und noch dazu auch noch am Wochenende und/oder an Feiertagen arbeiten muessen. Oft in mehreren Schichten. Urlaubsgeld? Gibts nicht. Auch kein Weihnachtsgeld, oder Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Trinkgeld? In Japan absolut unueblich! Jaja, aber sowas hoert man nicht gern in nur mit oeffentlichen Zuschuessen am Leben gehaltenen Kaufhausketten in Deutschland, oder staatlich subventionierten Betrieben wie der Deutschen Bahn. Wer einmal in Japan mit dem Zug unterwegs war, betritt in Deutschland freiwillig keinen Waggon der deutschen Bahn mehr. Kollegen von mir waren in Deutschland mit der Bahn unterwegs (Ja, Japaner stehen auf Schmerzen und Erniedrigungen....) und hatten nicht eine Fahrt ohne irgendwelche Probleme. Ja, oft gab es sogar erst gar keine Fahrt. Ne, da quael ich mich lieber mit dem beim unfreundlichen Autovermieter erstandenen bulgarischen Qualitaetsprodukt ueber deutsche Autobahnbaustellen oder trampe selbst bei Typen mit, die eine laufende Kettensaege auf dem Beifahrersitz liegen haben.

In japanischen Restaurants gibt es ganz selbstverstaendlich Wasser zum Essen. Kostenlos. Oft gibt es kleine Vorspeisen. Kostenlos. Noch dazu habe ich in Tokyo bisher noch kein schlechtes Restaurant gefunden, ausser halt die von Auslaendern betriebenen Guellefrassbuden, die den Japanern beschissenen Dreck als authentisches Landesgericht verkaufen wollen. Auch in Restaurants gilt: Trinkgeld ist unueblich. Gibt man dennoch welches, bekommt man es in den meisten Faellen unverzueglich zurueck. Rueckgeld zaehlen? Unnoetig. Hier bescheisst keiner.


Oeh, aeh, also der Kohl war klasse. Kondome haben wir aber trotzdem keine bekommen....


Was verloren? In der Bahn zum Beispiel? In Deutschland kannst du dein Geld oder Handy abschreiben. In Japan bekommst du es zu 99.9% in unberuehrten Zustand im „Lost&found“ wieder. Ich habe mal im Flughafen mein Visitenkartenetui verloren. Prompt bekam ich am Abend einen Anruf. Auf meine Bitte, das Etui einfach wegzuwerfen, da die Fahrt zum Flughafen teurer sei als ein neues Etui, wurde mit groesstem Unverstaendnis reagiert und man wollte mir das Etui zuschicken. Portofrei. Letztendlich konnte ich die total verstoerte Frau doch noch davon ueberzeugen, das Ding einfach wegzuwerfen.

Beispiel Taxi: Immer sauber wie aus dem Laden, Fahrer traegt meistens Uniform, mindestens aber einen Anzug. „Die kleine Stadtrundfahrt“ mit Ortsunkundigen gibt es in Japan auch nicht. Es geht immer auf kuerzestem und schnellstem (manchmal zu schnell..) Weg direkt zum Ziel. Trinkgeld? Nicht noetig!

Ich koennte jetzt noch ewig so weiterschreiben, meine japanische Friseuse in den Himmel loben (eines Tages ist sie reif.....), ueber japanische Aemter frohlocken und ueber die japanische Post schwaermen, aber ich habe keine Lust mehr. Kommt doch einfach selbst vorbei und schaut es euch an. Was? Der Euro ist immer noch zu niedrig? Ja ist das etwa meine Schuld? Anstatt Unsummen fuer koreanische Flachbildschirme auszugeben, auf denen dann dieselbe Kacke laeuft wie vorher, solltet ihr lieber mal eine Reise nach Nippon machen!



Bis denne.......