Wenn die Heimat ruft......

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Wenn es etwas gibt, das ich wirklich hasse, dann ist es das Rumgenuschel vom Tokyoter Bahnpersonal bei deren Durchsagen. Die Durchsagen das dieser Zug der letzte fuer die naechsten 2 Stunden ist, oder das sich mal wieder so ein armer Irrer vor den Zug geworfen hat und deshalb nix mehr geht, sollten meiner Meinung nach von einem gestandenen Mann in ordentlicher Lautstaerke und klar verstaendlich ins Mikro gebruellt werden und nicht (so wie meistens) von einem selbstbewusstseinslosen Tranlappen mit Minni Maus-Stimme und Taschentuch im Mund. Mann, diese Typen haben jeden Morgen mehr Zuhoerer als Madonna zu ihren besten Zeiten in einem Monat! Ich verlange ja keinen Luciano Pavarotti (Gott hab ihn selig). Einer von diesen rechten Idioten, die einem am Zebrastreifen in Shinjuku ihre „Ein Reich, ein Kaiser“-Suelze in die Ohren blasen, oder einer dieser bekloppten Baptisten-Laienprediger die mit nem‘ Megaphon durch Shibuya laufen und alle Suender bekehren wollen, waeren doch mehr als geeignet fuer diesen Job. Zum einen waeren sie dann endlich weg von der Strasse, zum anderen kaemen sie endlich mal ans Arbeiten. Hach, ich haette Politiker werden sollen........

Aber ich schweife schon wieder ab.
Nachste Woche gehts ab nach Deutschland. Meine Firma hat beschlossen, das sie endlich mal eine ruhige Woche ohne mich haben wollen, also muss ich ein paar Geschaeftspartner besuchen. Ah, 12 Stunden in eine rappelige Alubuechse gequetscht, zusammen mit lieben Zeitgenossen die nix anderes zu tun haben als sofort ihre Schuhe auszuziehen und die Luft zu verpesten, oder sich ihre stinkenden Tintenfischsnacks reinzupfeifen. Da meine Firma ausschliesslich Lufthansa bucht, ist wohl bestens fuer Unterhaltung gesorgt. Ha ha, das sollte ironisch sein! Naja, macht nix. Ich nehm mir 1-2 Buecher mit und mein Netbook, das sollte fuer ein paar Stunden reichen. Den Rest penne ich mit Hilfe von ein paar Flaschen Warsteiner Pilsener locker weg. Keine Angst, von mir wird es nicht so ein weinerliches Rumgejammer geben wie von Big Al. Im Gegensatz zum guten Al habe ich die Hoffnung auf eine gerechte Welt ohne Murphy’s Law schon lange aufgegeben......

Also, muss noch ein paar Vorbereitungen treffen. Gehabt euch wohl. Und immer schoen die Haende ueber der Bettdecke lassen!

Auf Kuschelkurs.....

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He, du! Ja, genau dich meine ich!

Hey, nicht wegklicken, ich hab dich eh‘ schon gesehen. Was willst du hier? In Google vertippt? Hier ist nicht Samurai Weiber, du Depp! Nein, Samurai Bitches gibt es hier auch nicht und Samurai Fucker schon mal garnicht! Keine Angst, ich kann nicht zurueckverfolgen woher du kommst und was du da vor dem Bildschirm machst, ist mir voellig wurscht. Was, du hast dich garnicht vertippt? Du suchst serioese Informationen ueber Samurai Biker? Da muss ich dich leider enttaeuschen, die findest du hier eher nicht. Ja, ich weiss, evtl. ist der Name meines Blogs ein wenig irrefuehrend. Eigentlich wollte ich viel mehr ueber Motorraeder schreiben, aber leider komm ich kaum zum Fahren. Entweder muss ich arbeiten, oder es regnet, oder ich „muss“ was mit der Familie unternehmen, oder es ist arschkalt. Meistens alles zusammen.....

Auf meiner alten HP hatte ich einige Infos ueber’s Biken in Japan und auch mehrere Fotos von schraegen Bikes, nur leider hat das keine Sau interessiert. In knapp 4 Jahren hatte ich ca. 4000 Aufrufe, die meisten davon waren meine eigenen, nur um nachzuschauen ob mal zufaellig jemand auf meine HP gestolpert ist. Im Grunde genommen war mir das aber egal. Was mich zuletzt zur Weissglut gebracht hat: Obwohl meine HP relativ „unfrequentiert“ vor sich herdaemmerte, haben mir die Provider die uebelste Scheisse von Werbung auf die Startseite plaziert, die man sich vorstellen kann. Klar, in Chofu warten sicher ein paar dralle Blondinen darauf, von mir mal ordentlich durchgeporkt zu werden. Warum ueberhaupt Chofu? Ich wohne in Setagaya, ihr Dachlatten! Wechselt doch bitte wenigstens die Fotos gegen ein paar asiatische Schlampen aus!

Damit ist jetzt Schluss! Gestern hab ich alle Inhalte entfernt, nur noch ein Hinweis auf diesen Blog ist vorhanden. Meiner Bitte um Loeschung der HP ist man trotz mehrerer Anfragen via Email bisher noch nicht nachgekommen. Naja, was solls. Ist eh‘ kostenlos.

Aber ich schweife ab. Wo war ich nochmal stehengeblieben? Also, was ich eigentlich zum Ausdruck bringen wollte war, das ich mich einfach mal bei euch bedanken will. Ihr muesst euch hier durch jede Menge unlogisches Zeugs, derbe Faekalausdruecke, anstoessige Fotos und Beleidigungen durcharbeiten, trotzdem (oder vielleicht grade deshalb....) besucht ihr meinen Blog immer noch. Danke fuer die zahlreichen Kommentare, aber auch danke an die stillen Mitleser. Traut euch ruhig und kommentiert das Ganze hier auch einmal. Davon lebt ein Blog. Ich werd euch auch vielleicht nicht dafuer verhauen wenn ihr mal nach Tokyo kommt, weil im Grunde bin ich ja ein ganz umgaengliches Kerlchen.........

Danke

Falls unzustellbar, zurueck an Absender......

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Liebe Mama,

Ich habe mich wirklich sehr ueber deinen Brief gefreut. Du brauchst dir keine Sorgen machen, mir geht es wirklich gut. Ja, ich habe bevor ich nach Japan gegangen bin, auch diese verrueckten Sachen im Internet gesehen.

Dies:



Und dieses:



Ja, dieses auch:




Mama, glaub mir: Das sind alles Fotomontagen. Kannst du etwa glauben, das es so bekloppte Typen gibt? Haha.....haha......ha......

Nein ehrlich, Mama. Japaner sind wirklich die nettesten Menschen der Welt und meine Arbeitskollegen sind auch alle sehr lieb zu mir. Manche vielleicht sogar zu lieb. Du brauchst keine Angst zu haben, das japanische Essen ist wirklich sehr gesund. Ja, besonders die gesunden Sachen schmecken wirklich sehr........ lecker.

Ja Mama, ich decke mich nachts immer gut zu und ziehe mich warm genug an, ansonsten wuerde ich mir hier auch die Ei...., aber das ist eine andere Geschichte. Nein, ich gucke ganz bestimmt nicht zuviel TV, Mama. Ehrlich. Ich lese lieber. Wir haben hier Tonnen von ganz tollen Comics, speziell fuer Maenner. Neeeein, nix Versautes. Die kann man ohne Bedenken sogar in der vollen U-Bahn lesen und ganz viele Schulkinder kommen auch darin vor, Mama.

So Mama, jetzt muss ich aber langsam aufhoeren. Ich treffe mich gleich mich meinem Chef zum Sau..... aeh Abendessen in einem richtig teuren Lokal voller huebscher unverheirateter Frauen, die einem sogar nachschenken wenn das Glas leer ist. Vielleicht finde ich ja da die Richtige fuer mich?

Schick mir doch bitte wieder ein Paket mit Lebkuchen und Stollen, ja? Der Kuchen hier schmeckt naemlich voll schei..... aeh nicht lecker. Und pack mir doch bitte auch ein paar Kondome ein. Die japanischen Groessen zwicken immer so. Ja, ich weiss, du schaemst dich immer wenn du die in der Apotheke kaufst, aber was soll ich denn sagen:


Bis dann Mama. Hdgdl!!
Dein Dickerchen

Es gibt sie also doch: Coole Japanerinnen.....

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Gestern war ich mit deutschen Kunden zum
Sauf..... aeh Mittagessen im wunderschoenen
"Ukai Toriyama" am Takaosan. Nein, Fotos gibbet
nich, googelt gefaelligst selber.

Nun gut, wir waren grad auf dem Weg zur Kasse,
da beugt sich ein stinkbesoffener (um 2 Uhr nachmittags!!)
aelterer Japaner hinunter in einen der zahlreichen Fischteiche
um die Temperatur zu pruefen (Doofbuettel, es war Eis am Rand,
wie kalt mag da wohl das Wasser sein?). Naja, es kommt wie es
kommen muss, er verliert den ohnehin schon unsicheren Halt und
macht einen doppelten Salto mit eingedrehter Schraube mitten
in den Teich.

Waehrend wir ihm also wieder heraushelfen, kommt eine aeltere
Bedienung im Kimono vorbei, schaut sich das Ganze an und meint
nur ganz trocken: "Also, mein lieber Kunde. Wenn sie unbedingt
einen Koi haben wollen, brauchen sie ihn doch nicht selber fangen,
den haben wir fertig gegrillt auf der Karte."

Hach, es gibt sie doch!

Warum hab ich nicht die blaue Pille genommen? (Director's cut)

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Gulp Fiction

Endlich wachst du auf. Du fuehlst dich beschissen. Dein Kopf droehnt und der Geschmack in deinem Mund laesst sich kaum zutreffend beschreiben. Wo bist du ueberhaupt? Dein noch leicht verschwommener Blick geht durch ein fensterloses kleines Zimmer. Auf den Tapeten leuchten kleine Delfine, im TV laeuft ein Schulmaedchenporno. Neben dir im Bett entdeckst du deinen Aufriss von gestern Abend: Eine kalkweisse Japanerin. Die hochkommende Kotze runterschluckend, geht dir nur eins durch den Kopf: „ Oi ist die haesslich! So besoffen war ich doch garnicht. Oder doch?“ Gestern abend im Schummerlicht der Aufreisskneipe noch durchaus „kawaii“, sicher auch beguenstigt durch literweise verwaessertes Billigbier, sieht dein „One Night Stand“ so voellig ohne Make Up einfach nur zum Verzweifeln aus.

Dein Blick faellt auf ihre Unterwaesche, die verstreut auf dem Boden liegt. Der stark gepolsterte A-Cup-BH sieht im Dunkeln aus wie die Salzhaufen, die hier oft neben den Eingang von traditionellen Restaurants gestreut werden. Nein, nicht das du etwa ein Adonis waerst. In deinem Heimatland bist du, wenn ueberhaupt, nur bei Frauen zum Stich gekommen, die mehr Haare an den Beinen hatten als du selbst. Hier in Japan sieht das schon anders aus, schliesslich bist du blond und hast blaue Augen. Naja, so ein bisschen kunstvoll kaemmen musst du deine blonde Pracht schon, damit man nicht den immer groesser werdenden Hautfleck auf deinem Hinterkopf sieht und deine blauen Augen sind auch nur durch die Kontaktlinsen so blau, aber tricksen tun die japanischen Frauen ja auch. Basta!

Da liegst du nun, du Loser. Dein Leben geht dir durch den Kopf. Wie in aller Welt bist du nur nach Japan geraten? Nie haettest du gedacht, das dich die dicke japanische Tussi aus dem Chat wirklich heiratet. Nun ja, der Drops ist gelutscht. Hauptsache weg aus Scheiss-Deutschland. Nachdem du deine 5 Sachen bei Ebay verkloppt hast, investierst du den Erloes sofort in ein Ticket nach Japan. Dein erster Flug ueberhaupt, vom Rausfliegen aus etlichen Schulen und Kneipen mal abgesehen. Deinem Sitznachbarn offenbarst du deine in endlosen Internetstunden zusammengefasste Japankompetenz. Nach 15 Minuten schlaeft er ein. Egal, du redest weiter. Das dir eigentlich niemand zuhoert, hat dich ja noch nie sonderlich gestoert. Die Stewardess (das sagt man heute nicht mehr, du Affe, aber woher sollst du das auch wissen?) fragt dich auf englisch nach einem Getraenk. Du fuehlst dich schon ganz in der internationalen Welt zuhause.

Da stehst du nun, du Loser. Der Flughafen ist ja verdammt gross und die Frauen an der Abholung sehen irgendwie alle gleich aus. Hoffentlich erkennst du deine“grosse Liebe“ auch. Kein Problem, da kommt sie auch schon auf dich zugestuermt. Hm, auf den Bildern sah die aber irgendwie besser aus. Und duenner. Und juenger. Ach was, passt schon. Sie spricht kein Deutsch, du kein Japanisch. Ihr Englisch ist brauchbar, aber du hast im Englischunterricht nie so richtig aufgepasst. Ach was, Liebe braucht keine grossen Worte, oder?

Oder!

Sie hatte noch nie einen richtigen Freund, nur ab und zu einen Love Hotel-Fick mit besoffenen Arbeitskollegen. Oh, welche Ueberraschung! Naja, Augen zu und durch. Du hast ja einiges an Erfahrung, obwohl, die Freundinnen zum Aufblasen koennen wir hier eigentlich nicht als Erfahrung gelten lassen. Ach komm, Schwamm drueber. Schliesslich heiratet sie dich ja trotzdem. Ah, endlich darfst du arbeiten, aber eigentlich wolltest du das ja garnicht. Eigentlich hattest du dir das ganz anders vorgestellt mit deiner reichen Frau aus Tokyo. Das man auch in einer reichen Stadt wie Tokyo mit ein paar Kroeten ein verlaustes Apato mieten kann, wusstest du ja vorher nicht. Woher auch? Da hat sie wohl ein wenig uebertrieben. Nicht das du es anders gemacht haettest.....

Da sitzt du nun, du Loser. Der PC bei „Hello works for foreigners“ spuckt eine Menge Angebote raus, nur leider braucht man fuer alle mindestens einen Schulabschluss. Das hattest du dir aber ganz anders vorgestellt! Warum eigentlich? Du versuchst es mit einer persoenlichen Beratung. Die Uebersetzerin sagt es nicht, aber ihre Gedanken stehen ihr foermlich auf der Stirn geschrieben: “ Oje, noch so ein Arschloch mehr!“ Trotzdem findet sich doch noch ein Job fuer dich. Garnicht so einfach, nachdem es wegen deiner mangelnden Englischkenntnisse nicht mal fuer einen Job in einer Englischschule gereicht hat und tiefer runter geht es kaum noch. Doch auch du kannst ja nicht immer vom Pech verfolgt sein: Ab naechsten Montag arbeitest du in einer Grosskueche. Nein, natuerlich nicht als Koch, denn dafuer brauch man selbst in Japan so etwas aehnliches wie Erfahrung, sondern als Kartoffelschaeler. Hurra! Nun kannst du, in ein Ganzkoerperkondom gehuellt, 10 Stunden am Tag in einem tiefgekuehltem Raum arbeiten und bekommst dafuer ganze 950 Yen die Stunde, genau wie deine chinesischen, arabischen und afrikanischen Mitarbeiter. Sozialleistungen? Pah, du bist schliesslich mit deiner Sozialleistung verheiratet. Obwohl du in Deutschland ja auch nicht viel mehr verdient (im wahrsten Sinne des Wortes) hast, bist du irgendwie ein bisschen enttaeuscht. Das hattest du dir ganz, ganz anders vorgestellt. Warum eigentlich?

Nach 2 Wochen gehst du nicht mehr zur Arbeit. Schliesslich kannst du dir von einer chinesischen Vorarbeiterschlampe keine Anweisungen geben lassen. Schonmal garnicht auf Japanisch. Egal, muss dich halt das geliebte Weib mit durchziehen. Zur Not kannst du ja hier und da mal ein paar Videopiele testen oder bei bezahlten Umfragen mitmachen. Deine Angebetete findet deine Idee nicht ganz so toll wie du selbst und verweigert dir jeden weiteren Koerperkontakt. Eigentlich eine Belohnung, aber letztendlich bist du auch nur ein Mann.

Das hast du nun davon, du Loser. Keine Arbeit, nicht mal genug Geld fuer einen Rettungsflug in die Heimat, zurueck an die Titte der Wohlfahrt und Sex gibt’s auch nicht mehr. Ab nach Roppongi. Irgendeine Schlampe wird sich schon finden. Tja, zwischen all den Gi Joe’s, ob schwarz oder weiss, siehst du ganz schoen arm aus. Und gegen die Bro’s aus Uganda mit ihren 80er Jahre-Bling-7er BMW’s hast du auch keine Schnitte. Das hattest du dir aber ganz anders vorgestellt! Warum? Ja, warum eigentlich? Komm, egal! Musst du halt deine eh‘ schon niedrigen Ansprueche noch ein wenig runterschrauben. Den Rest erledigt Kollege Alkohol. Nach 10 Bier kannst du dich kaum noch auf den Beinen halten und so torkelst du, die gesamte Strassenbreite ausnutzend, Richtung naechste Auslaenderkneipe. In diesem Laden zeigen deine selber gefaelschten Visitenkarten doch noch die gewuenschte Wirkung, eine total besoffene Japanerin loest sich von ihrem Begleiter und haengt sich dir an den Hals. Sie haelt dein Gelalle fuer einen amerikanischen Akzent und findet dich irgendwie suess. Mann, was hat die nur getrunken? Methylalkohol? Egal, im Dunkeln sind alle Katzen grau. Nach ein wenig Rumgefummel fragt sie dich ob du sie ins naechste Lovehotel begleitest. Dir ist mittlerweile alles egal, wortlos fuegst du dich deinem Schicksal. Ein billiges LH ist schnell gefunden, sie kennt den Weg mit verbundenen Augen. Nach einer kurzen 08/15-Nummer schlaefst du zufrieden ein. Waehrend du wie ein Rhinozeros auf LSD schnarchst, nimmt sie ihre Syphilismedizin. Sie legt sich neben dich, schliesslich machst du auf sie absolut nicht den Eindruck, als ob von dir irgendeine Gefahr ausginge.

Endlich wachst du auf. Du fuehlst dich beschissen. Dein Kopf................................

Coolio, der rasende Reporter: Crow Forest in Shinbashi

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Achtung: Das Crow Forest ist nach Kanda umgezogen. Ist natuerlich bei weitem nicht so eine Top Location wie Shinbashi. Ich war 1-2 mal da, aber so richtig warm wurde ich nicht mehr...
Es hat sich in letzter Zeit so viel Material angestaut, das musste einfach raus. Nach nun 3 dieser „Rasender Reporter“-Stories, werde ich bald auch wieder andere Geschichten fuer euch auf Lager haben.
Ich habe mal wieder keine Kosten und Muehen gescheut und mich mal wieder ganz allein fuer meine treuen Leser ins Abenteuer gestuerzt: War von euch schon einmal Jemand in einer japanischen „Gaijin Pickup Bar“? Nein? Gut, hier kommt mein Exklusivbericht:

Nachdem der Besitzer und damit auch das Personal der „Crow Forest-Bar“ in Shinbashi gewechselt haben, konnte ich mich dort nach langer Zeit mal wieder blicken lassen (Nein, ich erzaehl euch nicht warum)....

Ort: Ca. 200 Meter vom Shinbashi-Bahnhof entfernt. Wenn ihr ausserhalb des Bahnhofs eine Dampflok sehen koennt seid ihr auf der richtigen Seite. Geht einfach nach links und folgt den Gleisen. Beschreibung: Typische Auslaender-Abschlepp-Kneipe.


Auf dem Photo sieht es sauberer aus als es in Wirklichkeit ist....

Wohlbekannt, aber eigentlich immer noch ein Geheimtip: Das Crow Forest in Shinbashi.
Im Gegensatz zu „Hub“, „ Gaspanic“,“Heartland“ und weiteren typischen Auslaenderkneipen sind im „Crow Forest“ aber ueberwiegend Japaner unterwegs und die Mischung Mann:Frau ist meistens 50:50. Nach dem tristen Alltag, der unter der Woche nur aus Zugfahren und Arbeit besteht, lassen die typischen Bueroangestellten hier mal so richtig die Kuh fliegen. Es wird getrunken, geflirtet und getanzt. Also, nichts wie rein! Eng ist es schon, wie ein Metroabteil, nur das hier oft auch noch getanzt wird.

Wer etwas mehr Privatsphaere braucht, kann sich im 2. Stock auf einer Sofalandschaft niederlassen, bezahlt aber dann pro Bestellung einen kleinen Obulus. Ansonsten sind die Preise auf typischem Tokyo-Niveau: Saftig! Wer’s billiger haben will, geht zur Happy Hour und bekommt ein grosses Bier (0,5l) schon fuer 500 Yen und einen Wodka/Red Bull fuer 800 Yen. Zur Happy Hour ist es meistens noch relativ leer, nur ein paar OL’s und Salarimen verirren sich, ist aber ideal zum Vorgluehen. So richtig ab geht es meistens um ab 9 Uhr abends. Im Sommer sind die Tueren auf und man kann die Bar schon hoeren bevor man sie sieht. Die Musik: Aktuelles aus den Hitparaden und spaeter deftige 80er-Hausmannskost. Stimmung kommt immer auf und man kommt sehr schnell ins Gespraech. Kurz: Wer hier allein bleibt, ist selber schuld. Achtung: In Shinbashi gibt es nicht allzuviele Lovehotels, ihr solltet euch also rechtzeitig auf den Weg machen, bevor alles „belegt“ ist. Naja, zumindest im Sommer bleibt ja zur Not noch der nahe Hibiyapark....


"Fummelecke" im 2. Stock

Ich gehe auch heute noch gern mit auslaendischen Kunden die mal so richtig ins Tokyo-Nightlife abtauchen wollen ins „Crow Forest“, oder um mit Freunden abzuhaengen und Leute beobachten. Die besten Tage um ins „Crow Forest“ zu gehen: Donnerstag und Freitag ab 21 Uhr. Viel Spass!

Coolio, der rasende Reporter: Nakamoto Ramenshop

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Ich habe mal wieder keine Kosten und Muehen gescheut und mich mal wieder ganz allein fuer meine treuen Leser ins Abenteuer gestuerzt: War von euch schon einmal Jemand in einem japanischen "Aetz die Eingeweide weg"-Ramenshop? Nein? Gut, hier kommt mein Exklusivbericht:

Tantanmen im Originalrezept ist euch zu lasch?
Ihr esst Green Curry zum Fruehstueck?
Ihr habt als Kind mal ne' Pulle "WC-Ente" getrunken
und ausser maechtig feuchten Blaehungen ist nichts passiert?
Dann habe ich genau die richtige Fressbude fuer euch:
Nakamoto Ramen Ya in Shinjuku (Vom Shinjuku Kabukicho Exit
Richtung Hello Works, irgendwo da ist es). Der Besitzer Nakamoto
war frueher Mitglied der beruehmten Comediangroup "Drifters",
zu der auch Ken Shimura (Hen na Obasan) gehoerte.
Mit ein wenig Glueck kann man in der Shinjukufiliale
ein paar Celebrities treffen.


Der freundliche Chemikalienmixer in der typischen Nakamotouniform.


Nakamoto Ramen gibt es auch fix und fertig im Combini,
aber echte Maenner die den Tod nicht fuerchten, naja also mindestens einen Herkranzgefaessklabaster und wochenlangen Duennschiss,
die gehen in den Laden in Shinjuku.
Die Tuer oeffnet sich, ein Ticketautomat steht an der Seite.
Nein, dies ist kein Ort vieler Worte, man muss per Automat bestellen.

Sofort beim Betreten des Ladens schwebt einem eine Chiliwolke entgegen,
mit der man zuhause locker die Farbe von den Tueren beizen kann.
Ausser ein paar wehleidigen "Uuuh" und "Aaah" und den dazugehoerigen
Zischlauten ist nix zu hoeren. Ein Blick in die verschwitzten Gesichter der
Kunden zeigt: "Hier wird ein Kampf bis zum letzten Tropfen gefuehrt,
der sich aber dann doch erst am anderen Morgen auf dem Klo entscheidet.
Vor jedem Kunde steht ausser seiner "Suppe des Todes" auch noch
eine 1-Literkaraffe mit eisgekuehltem Loeschwasser und ein Paket Tissues
zum Schweiss und Sabber abputzen.



Relativ lasche Variante mit "nur" 4 Sternen. Fuer Anfaenger.......


Nun gut, unsere Plaetze werden frei, ein paar Oberschueler schleichen mit
zusammengekniffenen Arschbacken an uns vorbei. Viel Spass morgen frueh....
Da ist das Zeug. Ich nehme einen tiefen Lungenzug. Boeser Fehler! Sofort
bringt mich das Chili zum Husten. Meine Kollegen lachen und machen Witze.
Arschloecher! Mein naechster Fehler: Ich will die Suppe trinken.


Boeses Zeug mit 5 Sternen. Wer das unbeschadet runterkriegt, kann sich auch
an Methylalkohol als Aperetif heranwagen.....


"Bist du bescheuert? Das Zeug kann man nicht essen!
Schluerf nur die Nudeln!" springt mir mein freundlicher Kollege zur Seite.
Na gut, also rein mit dem ersten Schub Nudeln.
Das ist nix fuer empfindliche Maegen. Die anhaftende Suppe aezt
einem foermlich die Geschmacksnerven weg, kalter Schweiss tritt
einem auf die Stirn. Neben mir sitzt ein junger Mann, der sich die
schaerfste Variante bestellt hat.
Der schwitzt nichtmal, sondert loeffelt in aller Seelenruhe die Suppe
in sich rein. Wahrscheinlich ein Stammkunde, oder scheintot.
Ich weiss es nicht.


Wir haben ihn gewarnt:"Vergess das mit deinem Marathon morgen".
Wer nicht hoeren kann, muss fuehlen.....


Nachdem ich alle Nudeln lautstark in mich reingesogen hab,
wage ich mich an die Suppe.
Was soll jetzt schon noch passieren? Sofort meldet sich lautstark mein Magen,
aufgestaute Gase suchen ihren Weg ins Freie. Ich hab's geschafft: Meine Schuessel ist leer. Anerkennend klopfen mir meine Kollegen auf die Schulter.
Keine Frage: Hier gehen wir nochmal hin. Sobald wir wieder einigermassen
festen Stuhlgang haben......

Coolio, der rasende Reporter: Railway Museum in Omiya

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Ich habe mal wieder keine Kosten und Muehen gescheut und mich mal wieder ganz allein fuer meine treuen Leser ins Abenteuer gestuerzt: War von euch schon einmal Jemand in einem japanischen Eisenbahnmuseum? Nein? Gut, hier kommt mein Exklusivbericht:

Wie sagte meine Frau noch: Ach, heute ist Sonntag! Wer verschwendet schon seine Zeit und faehrt am Sonntagmorgen in ein Eisenbahnmuseum? Interessiert doch keinen...... Jaja, Frauen.....

Sonntagmorgen in Omiya. Ja, Omiya. Das „Tokyo Railway Museum“ ist naemlich gar nicht in Tokyo, sondern eben in Omiya, knapp 40 km von Zentraltokyo entfernt. Die Schlange zum Parkplatz war ca. einen Kilometer lang. Soviel zu: „Interessiert doch keinen.“ Naja, gut das jeder vernuenftige Japaner mindestens TV im Auto hat, da wird die Wartezeit nicht so langweilig. Nach ca. einer Stunde sind wir endlich dran, wir bekommen einen Parkplatz der nur einen halben Kilometer vom Haupteingang weg ist und pro Stunde 500 Yen kostet. Schnaeppchen!!


Blick aus dem 2. Stock


Nach dem Bezahlen am Ticketautomat kann es losgehen: Ab in die Schlange. Meine Bemerkung: „Wie war das? Interessiert doch eh‘ keinen?“, wird von meiner Frau mit einem herzlichen: „Halt die Klappe! Stell du dich da an, ich stell mich fuer’s Restaurant an.“ beantwortet. Nach ca. einer Stunde Autofahrt, einer Stunde bis zum Parkplatz und noch einer Stunde bis ins Museum selbst, wird mir endlich warm ums Herz, unser Nesthaekchen stoesst ein lautes:“ Densha“ aus, da sind die Objekte unserer Leidenschaft: Lokomotiven! Unser Nao ist sichtlich enttaeuscht, da die Lokomotiven fast alle schwarz sind und nicht blau, gruen, rot, usw., wie bei „Kikansha Thomas“. Mir egal, ich druecke ihn meiner gelangweilt dreinblickenden Gemahlin auf und gehe auf Erkundung.


Schoene alte Dampflok. Made in Japan 1932.



Stylisch: Der alte Toki, als er noch nicht "max" war....



Richtig gemuetlich: Alter Wagen der Ginza-Linie.


Nach knapp einer Stunde wird das Gemecker von Frau und Sohn doch zuviel und sie zerren mich mit vereinten Kraeften aus dem Museum. Mein Fazit: Das naechste Mal werde ich ohne stoerende Technikmuffel und auf jeden Fall an einem Wochentag nochmal nach Omiya fahren!

Hompage des Museums: http://www.railway-museum.jp/en/index.html

PS: Kleines Update zu meinem "fluechtigen" Nachbarn:


Da Japaner aeusserst praktisch veranlagt sind, wurde das leerstehende Geschaeftshaus
meines Nachbarn kurzerhand zur Muellkippe umfunktioniert und der Muell selbst dient
nun als Plakat fuer die Botschaften der Glaeubiger. Die alten Drohplakate waren auch wieder da, aber nur bis nach dieser Aufnahme.

Tora, Tora, Tora......

9

Ein frohes neues Jahr euch allen!

Obwohl es fuer meinen Nachbarn wohl nicht ganz so froh werden duerfte:




In etwa sinngemaess uebersetzt steht da: Gib uns unser Geld zurueck oder du bist ein toter Mann. Scheint, das sich ein paar seiner Geldgeber nicht damit anfreunden koennen, das er in einer Nacht- und Nebelaktion sein Haus und Geschaeft verlassen hat. Verstaendlich.

Was ich und ein paar Nachbarn nicht so verstaendlich fanden, das tagelang ueble Gestalten herumschlichen und die Nachbarn und in ihrer Not sogar mich, einen Gaijin, ausfragten und eben diese Ausdrucke an seinem Haus anbrachten, das in der „Anflugschneise“ einer Elementarschule, eines Kindergarten und vielbesuchten Sportplatzes liegt. Da ich nicht will das meine und auch andere Kinder so ein idiotisches Drohgebaerde mitbekommen, habe ich die Zettel nach dem Fotografieren einfach abgerissen. Als die Zettel am naechsten Tag wieder da waren, habe ich die Polizei angerufen, die erst garnicht verstanden hat was ich wollte, aber trotzdem kam um die Situation zu begutachten. Nach einigem Hin und Her haben die Beamten dann die Zettel entfernt und einen anderen angebracht, der besagt das die „Geldeintreiber“ doch bitte Ruecksicht auf Kinder nehmen sollten. Das hat gezogen: Die Zettel sind weg. Stattdessen wurde jetzt offensichtlich in das Haus eingebrochen. Vollkommener Bloedsinn, da der Eigentuemer eh‘ alles von Wert mitgenommen hatte.....

Nach all diesem Aerger brauchte ich erstmal einen starken Drink und was kann da mehr in Frage kommen als dieses Zeugs hier:



Der Name klang vielversprechend, also her mit dem Zeugs und runter damit. Der Geschmack: Ja.....hmm....... nicht gut, irgendwo zwischen Red Bull fuer Arme und Vitamindrink. Die Wirkung: Nun, ich habe nicht alles angefallen was nicht schnell genug auf die Baueme kam, also keinerlei Wirkung feststellbar.......