Wenn die Heizer kommen und total aufdrehn.....

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Der Name dieses Blogs ist Samurai Biker, schon allein deshalb sollte ich vielleicht ab und zu auch tatsaechlich mal ueber Motorraeder schreiben, anstatt immer nur ueber meine Lebensumstaende zu meckern (auch wenn’s Spass macht...). Also, am Wochenende bin ich nach einem Besuch in unserer Werkstatt mal wieder zum Sagamiko gefahren. Sobald man aus der Betonwueste Tokyo heraus ist, tun sich tatsaechlich wunderschoene, idyllische Landschaften auf und die Strassen rund um all die Seen und Berge sind eine Wucht fuer Mopedfahrer. Ich hab leider nur Fotos, aber wer auch mal ein Video von einer Fahrt durch typische japanische Landschaften sehen will, hier ein Link zu Bloggerkollege „Big Al“: http://bigalsjlog.blogspot.com/2009/08/route-76.html


Hier also meine Impressionen vom Sagamiko:


Ueppige Vegetation und Blick auf den Sagamiko-Stausee



Etwas naeher rangezoomt: Blick auf die haessliche Staumauer




Meine Kawa mit neuem "Kofferraum". Echt praktisch!




Ein paar Trampelboote und Angler


Blick von einem Parkplatz aus




Angler, Fischer, oder einfach nur so?


Wieder heil zuhause angekommen, hab ich auf einem kurzen Spaziergang folgendes Geraet gefunden:



Interessantes Minibike



Waere sogar strassenzulassungstauglich.......




...obwohl mit dem Hinterreifen eher nicht zu empfehlen


Hmm, der Motor scheint kleiner als 50 ccm und gestartet wird per Anwerfseil, so wie eine Kettensaege. Allzu alt scheint das Moped nicht zu sein, wenn man sich das Design der Scheibenbremse vorn anschaut. Das gibt es erst seit ein paar Jahren. Interessant auch, das zwar keine Schaltung vorhanden ist aber dafuer gleich 2 hydraulische Scheibenbremsen, ein Cockpit mit Digitaltacho und komplette Lichtanlage mit Blinker. Das Fahrverhalten im Gelaende mag zwar gut sein, auch wenn mir dafuer der Motor etwas zu schwaechlich erscheint, wie das Teil mit dem Klotz von Reifen auf dem Hinterrad aber auf der Strasse reagiert, wage ich mir nicht vorzustellen. Mal sehen, wenn’s naechste Woche immer noch da steht, frage ich im Haus nebenan wem das Teil gehoert, bevor es einer der fahrenden Schrotthaendler mitnimmt.

Sexy, cool, trendy, hip.........

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Mein Nokia N95 hat mal wieder seinen Geist aufgegeben. Zum 3. Mal in einem Jahr muss das Teil in die Reparatur. Der Feuchtigkeitssensor ist pink, also geht Softbank davon aus, das mir das Geraet ins Wasser gefallen ist. Hmm, hallo Nokia Europa, vielleicht solltet ihr in Anbetracht der doch erheblich hoeheren Luftfeuchtigkeit in Japan, vielleicht mal darueber nachdenken, den Sensor etwas „unempfindlicher“ zu gestalten. Naja, die Reparatur ist umsonst und ich bekomme jedesmal ein Leihgeraet, aergerlich ist’s trotzdem. Nachdem Nokia seine Geschaefte in Japan eingestellt hat, frage ich mich, wo mein Keitai eigentlich repariert wird. In China?

Wie dem auch sei, ich spiele mit dem Gedanken, mir ein neues Keitai zuzulegen. Aber welches? Da es ein „Smartphone“ sein sollte, kommt bei Softbank eigentlich nur das Samsung Omnia in Frage. Das iPhone waere auch eine Ueberlegung wert, meint ihr? Niemals! Warum? Darum:

Da ist er wieder, der typische iPhone Nerd. Gut, das iPhone ist gross, hat aber in den meisten Taschen Platz. Trotzdem, der Nerd muss es die ganze Zeit in der Hand halten. Ein kurzer Check zum besseren Verstaendnis: Schwarzer, leicht speckig, fleckiger Anzug (Donki, 1man yen...), die Hose ein wenig zu eng und zu kurz, dazu passend hellbraune, spitze Schuhe mit schraeg abgelaufener, brauner Sohle. Das Hemd, urspruenglich mal weiss, jetzt eher „Schweiss-Umbra“, passend dekoriert mit einer zu kurz gebundenen Krawatte im 70er Jahre Paisley-Style. Ja sicher, die Haare braeuchten auch mal wieder eine Waesche, aber ist ja auch erst Dienstag. Ausserdem kann man das durch den hochgestellten Kragen der Anzugjacke ja wieder cool ausgleichen (Nein, ich fange jetzt nicht vom „Popped Collar-Syndrom“ an). Das Hemd spannt, die Hose auch. Der durch Frust angefressene Speck sucht den Weg des geringsten Widerstandes, aber der von Mama zu Weihnachten geschenkte „Dolce&Gabbana“-Guertel leistet gute Arbeit, wenn er auch (genau wie das iPhone) hier irgendwie deplaziert wirkt. Oder?......... nee, passt schon!


Der typische Benutzer?


So weit so gut, jedem das Seine. Aber muss er wirklich alle 2 Sekunden nachschauen, ob er eine neue Mail bekommen hat und dabei so ziemlich jeden im Abteil anrempeln, obwohl er ganz genau weiss, das ihm eh keiner schreibt? Oder gibt es dafuer schon neue Applikationen zum Runterladen im iStore? So was in der Art wie ein Emailgenerator, der passend zu den Surfgewohnheiten des Besitzers (in diesem Fall wohl: J-Porn, Hentai Manga und Star Beach) automatisch Emails erstellt und sie ihm mit der passenden Anrede: Hallo Sexybud, Hamutarokun, Sexmachine 69 oder 5Against1 und natuerlich auch den passenden Absendernamen: Kawaii69, Sweet&Sexy14 oder Bleached&Stupid22, ausstattet? Vielleicht gibt es sogar eine Applikation zum Runterladen aus dem iStore, die alle zwei Sekunden einen Stromstoss in den Arm jagt, der dann automatisch den Arm hebt und das Geraet ins Blickfeld bringt. Nein, nicht in das Blickfeld des Besitzers, sondern in das aller Umstehenden natuerlich.

Ne, ich hab ja garnix gegen das iPhone an sich. Rein technisch gesehen ist es schon interessant. Vielleicht stoert mich, das man Software fuer das Teil nur bei Apple kaufen darf, aber sonst? Nee. Was mich richtig stoert, ist das Verhalten der Besitzer. Wird man wirklich nur durch einfaches Anschaffen eines iPhones hip und cool, ohne etwas an der restlichen Aufmachung zu aendern? Darf man es Umstehenden zumuten, sich jetzt all die Scheisse die im japanischen TV laeuft, auch noch im Zug anschauen zu muessen, oder noch schlimmer: J-Pop-Musikvideos, wahrscheinlich auch noch von Ayumi Hamasaki? Muss es wirklich sein, das man durch wildes Herumschuetteln des Geraetes zum naechsten Lied vorspult und dabei seinem Nachbarn fast das „Shūkan Manga Akushon“-Heft aus der Hand schlaegt?

Naja, mal sehen was kommt. Wenn mein Nokia wider Erwarten mal nicht repariert wird, hab ich die Qual der Wahl. Vielleicht wird’s ja doch ein iPhone. Ich mein, nur um endlich trendy, cool, sexy und hip zu sein........

Der ganz normale Wahnsinn.....

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Ha, da war es wieder! Es stinkt wie Yakscheisse! Irgendeiner hat wieder gefurzt im Zug. Irgendeiner furzt immer! Bin ich eigentlich nur von Bekloppten umgeben? Oder bin ich vielleicht bekloppt und alle Anderen normal? Nein, das macht man einfach nicht! Was ein richtiger Mann ist, der kann seinen Druck auch schonmal bis zum Aussteigen an der naechsten Station halten. Vielleicht denkt der- oder diejenige ja auch, das man bei den vielen Lueftergeblaesen im Zug eigentlich garnix riechen kann? Nein, das ist definitiv falsch! Dem allgemeinen Mundgeruch der Salarimen, die sich morgens schon Natto und gegrillten Fisch mit Mayo reinpfeifen, kann man durch Kopfwegdrehen zumindest theoretisch noch entrinnen, was bei einer gut plazierten Furzattacke eher unmoeglich ist. Giftige Gase steigen nunmal nach oben.....


Steht doch heute ein ca. 70jaehriger in der Bahn neben mir, eigentlich ganz normal angezogen: graue Schuhe, graue Socken, graue Hose, graues Tweedjacket aus den Siebzigern, das Gesicht war auch schon ein wenig angegraut, genau wie seine Haa...... Warte, seine Haare sind ja gar nicht grau, sondern blau! Was zum Teufel ist das denn? Haarfaerbeunfall? Der Neffe hat seine neuen Wasserfarben auf Opa’s Birne ausprobiert? Eine Peruecke aus „Hollywood Barbie“-Haar? Oder ist das etwa Blauschimmel?

Mal im Ernst: Warum faerbt sich ein so alter Zausel die letzten paar verbliebenen Haare ausgerechnet blau? Kann mir das irgendjemand in einfachen Worten erklaeren?

Stadtgefluester (Teil2) ....

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Und hier wieder ein neuer Teil der beliebten Reihe: Stadtgefluester aus Tokyo.


Loyalitaet


Tatort: Irgendein Wohnzimmer in einer japanischen Metropolis. Taeter : Japanisches Schatzi. Opfer: Ich. Zeit: Gestern Abend, jap. Ortszeit.

Japanisches Schatzi: „He, guckst du auch gleich Volleyball? Heute spielt Japan gegen Deutschland!“

Ich: Och nee! Volleyball interessiert mich nicht die Bohne, wenn schon dann Beachvolleyball und dann auch nur die Spiele Brasilien gegen Kuba (sabber.....). Kann ich jetzt umschalten?“



Meiko Kano, die einzigste Augenweide im japanischen Nationalteam


Jap. Schatzi: „Was? Das glaub ich ja wohl nicht! Du wirst das gefaelligst zusammen mit mir schauen und unser Team anfeuern!“

Ich: „Oehm, welches ist denn „unser“ Team? Japan oder Deutschland?“

Jap. Schatzi: „Japan natuerlich! Und halt bloss die Klappe, wenn Deutschland einen Punkt macht!“

Ich: „Das heisst also, wenn wir in Deutschland wohnen wuerden, wuerdest du die deutsche Mannschaft unterstuetzen?“

Jap. Schatzi: „Was? Natuerlich nicht! Ich bin schliesslich Japanerin!“

Ich: „Aber ich bin doch Deu......“

Jap. Schatzi: „Kannst du nicht mal die Klappe halten? Ihr deutschen Maenner muesst immer reden und reden und reden! Ha, schau mal! Unser Team fuehrt! Jetzt machen wir euch fertig! Haha, ihr deutschen Weiber, hier bringen eure dicken Brueste gar nichts! NIPPON GANBARRE!!!“


Eine Stunde spaeter. Deutschland gewinnt locker mit 3:1.......


Jap. Schatzi: „Halt bloss den Mund. Wenn du jetzt etwas sagst, lass ich mich scheiden.“


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Folgende Geschichte ist wohl eher Kuhdorfgefluester, lag mir aber so am Herzen sie auch mal aufzuschreiben.


Meister aller Klassen


Tatort: Irgendeine Werkhalle, irgendwo in Deutschland. Taeter: Meister Mueller. Opfer: Ich,die Pfeife, weil fuer Meister Mueller alle Maenner unter 30 grundsaetzlich Pfeifen sind. Jahr: 1982

Meister Mueller: „Ey du Pfeife, wie oft hab ich dir schon gesagt, das du deinen Arbeitskombi buegeln sollst! Du siehst wieder aus wie ein Penner.“

Ich, die Pfeife: „Ja, mein Herr und Gebieter, ich werde mich ab Morgen mehr anstrengen beim Buegeln.“

Meister Mueller: „Ja, versuchs mal mit nem‘ heissen Eisen, du Pfeife. Muahahahaha!“

Ich, die Pfeife: „Ja, euer Durchlaucht. Ich werde diesen wertvollen Tip an meine Mutter weitergeben.“

Meister Mueller: „Und noch was, Pfeife!“

Ich, die Pfeife: „Ja, oh Herr ueber alle Lebenden und Toten?“

Meister Mueller: „Was hast du da ueberhaupt im Gesicht? Heute morgen den Rasierer von Mutti genommen? Du Pfeife!“

Ich, die Pfeife: „Nein euer Hoheit, ich lasse mir einen Schnurrbart wachsen.“

Meister Mueller: „Muahahahaha! Was? Jetzt hoer mir mal gut zu du Pfeife: Was du dir da muehevoll anzuechtest, waechst bei mir seit Jahren wild am Arsch! Und jetzt geh und feg die Halle aus, aber pronto, du Pfeife!“

Ich, die Pfeife, ganz leise in meinen Bart nuschelnd: „Ja, du mich auch. Glatzkoepfiges Arschloch.“

Meister Mueller: „Was war das, Pfeife?

Ich, die Pfeife: „Oehh, nix Meister. Bin schon so gut wie fertig.“

Einer geht noch (Teil3)......

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Irgendetwas mache ich falsch. Grundlegend. Waehrend mein taeglicher Stress schon auf dem Weg zur Arbeit startet, haben viele Japaner offenbar ein Mittel gefunden, diesem Stress rechtzeitig vorzubeugen: Saufen! Jeden Morgen kann ich sie sehen, die Salarimen die gemuetlich auf einer niedrigen Mauer sitzen und sich erstmal ein Doeschen Bier genehmigen. Nein, nicht die kleinen, sondern die 500ml-Dosen. Und dann auch meistens noch das billige „Haposhu“-Schaedelzeugs (so eine Art Bier....).

Selbst hochgestellte, auslaendische Firmenvertreter greifen oft zur Pulle, vor, waehrend und nach der Arbeit. Ich hab mal den Chef einer deutschen Firma in Tokyo gefragt, wie er mit den Lebensumstaenden in Japan fertig wird. Seine recht ueberzeugende Antwort: „Was glauben sie wohl, wie ich damit fertig werde? Ich bin seit 30 Jahren Alkoholiker und Kettenraucher, so werd ich damit fertig!“ Nun gut, jedem das seine. Aber das muss doch auch besser gehen! Ich kann mich einfach nicht damit anfreunden, jeden Morgen schon mit einer Fahne ins Buero zu kommen.

Wie waere es denn dann mit Mariuhana, Gras, Bong, Dope, oder wie das Zeugs auch immer heisst? Wenn man in den letzten Tagen die TV-Nachrichten in Japan mitverfolgt hat, kommt man schnell dahinter, das es in Tokyo ueberhaupt kein Problem ist, an Drogen zu kommen. Mal wieder wurde ein „Schauspieltalent“ dabei erwischt, sich ne‘ ordentliche Line reinzuziehen, nur weil ihr ebenfalls drogensuechtiger Ehemann bei der Polizei nicht sein Maul halten konnte. Die Hauptschuldigen: Natuerlich die boesen, boesen Gaijin-Drogenhaendler.

Klar, in letzter Zeit werden vermehrt Auslaender beim Drogenhandel aufgegriffen, aber nur weil sie sich extrem daemlich anstellen (was so gesehen auch gut ist!). Die Yakuza, die immerhin mit ueber 3800 Drogenvergehen noch deutlich gegen die knapp 310 Vergehen von Auslaendern im Jahr 2008 in Fuehrung liegen, stellen sich da wohl deutlich geschickter an, bzw. wird es ihnen von der japanischen Polizei leichter gemacht. Waehrend auslaendische Dealer praktisch immer ohne „Gesichtsbalken“ im TV gezeigt werden, sind die japanischen „Kollegen“ immer unkenntlich gemacht. Warum ist das so? Noch dazu sind praktisch alle Yakuza und deren „Bueros“ bei der Polizei wohlbekannt, warum stellt die Polizei nicht einfach mehrere Beamte ab, um diese zu ueberwachen?

Boese Zungen wuerden behaupten, das die Polizei wichtigere Aufgaben hat, z.B.: Hausfrauen mit Kindern oder 70jaehrige Opas auf dem Fahrrad anzuhalten, um erstmal nachzupruefen, ob der Drahtesel auch ja nicht geklaut ist. Oder manche auslaendische Botschaften bewachen, die an ihrer „Beliebtheit“ doch selber schuld sind.

Naja, bei all den Nachteilen, die eine alltaegliche Droehnung so mit sich bringt, sollte ich doch besser auf eine andere bewaehrte, noch dazu kostenlose Methode zurueckgreifen: Die gute alte Gleichgueltigkeit, oder auf gut deutsch, „Leck mich am Arsch“- Mentalitaet.........

Nimm mich mit auf die Reise.....

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Nein, so hatte ich mir meinen Urlaub wirklich nicht vorgestellt! Ich war mit der ganzen Familie auf Hatsushima, einer Insel in der Praefektur Shizuoka, vielleicht 4-5Kilometer vom Badeort Atami entfernt. Schon auf der Hinfahrt entwickelte sich der leichte Regen in einen ausgewachsenen Taifun, mit Tropfen wie ich sie in der Groesse noch nie erlebt habe. Endlich im Hafen von Atami angekommen, wollte die Faehre wegen des zu erwartenden hohen Wellenganges auch nicht ablegen, die erbosten Gaeste, die nicht (wie viele Andere) die Ueberfahrt storniert hatten, konnten den Kapitaen aber offensichtlich noch umstimmen. Selber Schuld.....


Ankunft in Atami


Waehrend der nur 30minuetigen Ueberfahrt entwickelten sich die vorher nur kleinen Wellen in 2-3 Meter hohe Brecher, fuer ein Kuestenschiff eine nicht ganz ungefaehrliche Sache. Waehrend ich, der am weitesten vom Meer weg Geborene, echten Spass beim „Wellenreiten“ hatte, sassen die restlichen Familienmitglieder, die alle am Meer geboren und aufgewachsen sind, gruen angelaufen in einer Ecke und hielten ihre Kotztueten bereit.


Blick vom Balkon: Regen. Leider kann man nicht die recht hohen Wellen sehen


Nun gut, endlich im Hotel angekommen, blieb uns wegen des starken Regens nichts anderes uebrig, als uns anderweitig zu vergnuegen. Gut das es im Hotel ein recht grosses Schwimmbad gab und das genug Bier in der Minibar war. Uebrigens war das Bier in den umliegenden Laeden und selbst in Jihanki’s (Automaten) genauso teuer wie in der Minibar (0,5 L Dose Suntory Malts, ca. 450 Yen). Das Essen war gut, aber nicht im Preis enthalten und sauteuer, wie ueblich in japanischen Resorthotels. Kein Wunder, das viele Japaner lieber im Ausland Urlaub machen. Ist einfach billiger. Das war’s aber auch schon mit Meckern ueber das Hotel. Die Zimmer waren riesig und klasse eingerichtet (Sogar im Bad und auf dem Klo gab’s TV, wobei das besch.... japanische TV-Programm zumindest auf dem WC echt hilfreich ist.....) und der Service war super. Und am wichtigsten: Das Hotel ist erdbebensicher.......


Typischer Gang aus dem 7000 Yen Menue (natuerlich pro Person!)


.......was wir in der darauffolgenden Nacht auch ausgiebig testen konnten. Um ca. 5 Uhr morgens fing es erst leicht an zu rumpeln, so das ausser dem Baby alle wach wurden und dann ging das eigentliche Beben los, das mich kurzerhand aus dem Bett warf. Alle Lampen wackelten bedrohlich, die Baldachine rutschten herunter und alle Tueren bewegten sich heftig. Alles was auf den Tischen lag, fiel auf die Erde. Kurzerhand bugsierte ich die gesamte Familie in den Wandschrank, der an der Aussenwand gelegen, von der staerksten Traegern geschuetzt war. Nach knapp 3 Minuten war der Zauber vorbei, ohne irgendwelche Schaeden im Zimmer. Ein paar Minuten spaeter kam noch eine Art Mini-Tsunami an die Kueste gerollt, was aber aus dem 6ten Stock betrachtet eigentlich nur bedrohlich aussah. Andere Besucher hatten offensichtlich nicht so viel Glueck, da am naechsten Morgen etliche Reparaturdienste mit ihren Transportern anrueckten und viele Gaeste den weiteren Aufenthalt canceln wollten. Tja, wollen und koennen sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Wegen dem weiter anhaltenden Taifun wollte die Faehre nicht ablegen, also waren etliche Familien gezwungen, gegen ihren Willen auf der Insel zu bleiben.

Wir machten das Beste draus und gingen fast den ganzen Tag schwimmen, starteten unser eigenes kleines Feuerwerk neben dem Hotel, oder die Kinder besuchten verschiedene „Kurse“ im Haus, wie: Toepfern, Malen nach Zahlen, Ikebana, usw. , waehrend ich jeden Tag die Minibar restlos leergetrunken hab. Fazit: Ein echter „Abenteuerurlaub“, aber das naechste Mal gehts wieder ins Ausland.

Stadtgefluester....

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Und hier wieder eine Folge aus der beliebten Reihe: Stadtgefluester aus Tokyo.


1. Wenn die Natur ruft....

Morgens 10 Uhr auf der Toilette eines beliebigen Buerohauses in den Anhoehen von „6 Stueck Baum“: Ich nehme grad meine Dreipunktstellung vor dem Urinal ein, da quatscht mich doch tatsaechlich ein Kollege von der Seite an. Eins moechte ich gleich klarstellen, wenn es eins gibt das ich abgrundtief hasse, dann wenn ich auf der Toilette beim Pinkeln angelabert werde! Gibt es wirklich keinen anderen Zeitpunkt mich von der Seite anzuquatschen, als ausgerechnet in dem Augenblick, in dem ich praktisch wehrlos der Natur seinen Lauf lasse? Noch dazu hasse ich Toiletten ohne Trennwaende zwischen den Becken. Warum? Deshalb:

Japanischer Kollege: Oh, der ist aber sicher zu gross fuer japanische Frauen, oder?

Ich: Sag bloss du hast mir grad auf den Schniedel geschaut? Das ist ja......

Japanischer Kollege: Wenn du dich so weit vom Urinal wegstellst, sieht man halt alles.

Ich: Hmpf, ich stelle mich so weit weg, damit ich nicht anstosse du Dachlatte! Und ueberhaupt, warum stehst du eigentlich so nah am Urinal?

Kollege: Urusei! (Was soviel heisst wie: Halt bloss die Schnauze)



2. Chemische Keule....

Nach einem langen Arbeitstag gibt es doch nichts schoeneres, als sich zuhause auf die wohltemperierte Toilette zu setzen. Es sei denn........

Ich: Schatzi? Hast du die Toilette saubergemacht?

Japanisches Schatzi: Ja, sonst macht es ja keiner!

Ich: Oehm, irgendwie riecht das aber komisch und mir traenen die Augen. Was hast du bloss da reingeschuettet?

Japanisches Schatzi: Ganz normalen Toilettenreiniger. Ich hab ein bisschen mehr reingeschuettet, damit ich nicht buersten muss!

Ich: Aeh, ja das macht Sinn! Was war denn das fuer ein Zeugs? Hier ist ne‘ groessere Giftwolke als in Seveso!

Japanisches Schatzi: Was?

Ich: S-E-V-E-S-O

Japanisches Schatzi: Ich kaufe grundsaetzlich nur japanischen Toilettenreiniger und keinen aus Russland, da weiss man nie was drin ist!

Ich: Aber Seveso ist doch in Ita....

Japanischer Hausdrachen: Jaja, das war ja wieder klar. Der grosse, schlaue Deutsche weiss wieder alles besser als die kleine, doofe Japanerin! Kannst du mich nicht mal was vernuenftiges fragen wenn du nach Haus kommst, so wie jeder andere Ehemann auch?

Ich: Ok, was gibts zum Essen?


Fortsetzung folgt.....