Eine Reise die ist lustig........

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Vor dem, Ueberqueren der Strasse erst nach links schauen, dann nach rechts. Was in Europa hervoragend klappt (ausser auf „Monkey Island“....), hat hier in Japan schon so manchen Gaijin (Auslaender) mindestens ins Krankenhaus gebracht. Ich hab mich dran gewoehnt. Gefaehrlich wird es jetzt, wenn ich auf Geschaeftsreise in Europa bin....


Langsam wird es auch hier kaelter, tagsueber sind 20 Grad aber immer noch locker drin. Egal, es ist offiziell Herbst, also werden die dicken Klamotten rausgeholt und auch getragen. Mottenkugeln sind wohl noch sehr beliebt in Japan, weil der Geruch von Naphtalin jetzt besonders in den Zuegen extrem stoerend auffaellt. Auf die Idee, die Sachen erstmal zu waschen, bevor man total ueberfuellte Zuege ohne wirkungsvolle Lueftung betritt und damit saemtlichen Mitfahrern die Traenen in die Augen treibt, kommt kaum jemand.
Laestig sind auch die Typen, die im vollgerammelten Zug erstmal ihren Apple Ipod aus der Tasche wuehlen muessen, nur um etwas lauter zu stellen, oder ein anderes Lied zu hoeren und dabei saemtliche Nachbarn im Zug anrempeln. Was fuer eine beschissene Fehlentwicklung ist ein MP3-Player, den man staendig aus der Tasche kramen muss? Mein Sony Walkman kann das besser: Wohldefinierte Tasten lassen sich auch durch den Hosen- oder Hemdstoff erfuehlen und betaetigen. Noch eigenartiger finde ich aber, das die meisten Apple-Hoerer zwar Unmengen Kohle fuer ihren Player ausgeben, sich aber mit der elenden Qualitaet der original Apple-Ohrhoerer zufrieden geben. Ehrlich: Die 3 Euro-Notohrhoerer aus der Tankstelle hoeren sich besser an.

Genug gemeckert! Wie ihr sicher schon bemerkt habt, sind Zug oder U-Bahn immer ein Thema fuer mich. Kein Wunder, verbringt man doch hier in Tokyo einen Grossteil seiner kostbaren Zeit damit, von einem Stadtteil in den anderen zu pendeln. Vernuenftig klappt das nur mit Zug und U-Bahn. Auch auf laengeren Geschaeftsreisen innerhalb Japans bevorzugen viele Geschaeftsleute den Shinkansen, weil man sich das laestige Ein- und Auschecken ins Flugzeug sparen kann. Noch dazu findet man in den meisten Shinkansen immer noch zumindest Raucherraeume. Laestige Anfahrten vom Flughafen in die Stadt fallen auch weg.


Akita Shinkansen

Im Gegensatz zum deutschen ICE ist der Shinkansen immer puenktlich. Pannen sind extrem selten. Abundzu wirft sich mal einer vor den Zug, aber meistens benutzen diese armen Irren die innerstaedtischen Expressbahnen, ganz einfach weil sie leichter zu erreichen sind. Die Chuo-Linie faellt immer wieder mit Verzoegerungen durch Selbstmoerder auf.

2. Klasse im Shinkansen

1. Klasse im Shinkansen

Bis demnaechst........

Glotzkiste.....

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Guten Morgen!


Es wird Zeit, mal etwas ueber das japanische Fernsehprogramm zu schreiben. Wer immer dachte, das deutsche Programm waere schlecht, wird nach ein paar Tagen TV in Japan sehen, das immer eine gewaltige Steigerung moeglich ist. Wer tagsueber durch die Kanaele zappt, sieht auf mindestens 8 der 12 „normalen“ Kanaele gebratene, gekochte, rohe, oder sonstwie verarbeitete Speisen in Nahaufnahme, oder Typen die sich das Zeug reinschaufeln als haetten sie 3 Wochen nichts zu essen bekommen, natuerlich nicht ohne das obligatorische „Umai“ (Lecker!) dabei rauszuposaunen.





Debuya, eine der besseren "Fress-Shows" im japanischen TV

Zappt man abends zur PrimeTime durch, sieht man immer noch auf der Haelfte der Kanaele Fress-TV, auf der anderen Haelfte sieht man Spielshows in den unglaublichsten Varianten. Wer sich dafuer interessiert: Auf My Tube gibt’s genug von dem Zeug. Internationale Spielfilme? Hoechstens 2-3 in der Woche! Und die sind dann gekuerzt bis zum „Gehtnichtmehr“. Trotzdem uebertreffen diese Filme locker die Originallaenge, weil alle 3 Minuten Werbung laeuft. Wobei diese Werbung zum absolut daemlichsten gehoert, das ich je gesehen habe. Meistens wird gesungen. Meistens irgendein alberner Song, gesungen mit Kieksstimme. Sogar Autos oder Damenbinden werden so beworben. Gut ist, das man z.B. Koyuki (die suesse Taka aus „Last Samurai“) oft in Panasonic-Werbespots zu sehen bekommt.


Spaeter wird‘s dann Zeit fur‘s Dorama (Drama), so eine Art GZSZ oder Lindenstrasse auf Japanisch, nur noch schlimmer (ja doch, das geht!). Am schlimmsten sind dabei die (sued)koreanischen Dorama, bei denen der Schmalz nur so aus dem Fernseher fliesst. Blondgefaerbte Typen mit superweissen Zaehnen verfangen sich in minutenlangen Dialogen. Von den Klamotten, die sie dabei tragen, will ich erst garnicht anfangen, sonst rege ich mich nur wieder auf. Dazu gibt es nur eins zu sagen: Alfred Biolek oder Hape Kerkeling wuerden diese Typen gefallen......

Am schlimmsten ist eine Musikshow, deren Moderator so um die 70 Jahre alt ist, aber die neusten J-Popsongs und die dazugehoerigen Interpreten praesentiert. Der merkt garnicht, das sich seine Gaeste nur allzuoft ueber ihn lustig machen. Der Altersdurchschnitt besonders von maennlichen Moderatoren ist in Japan erschreckend hoch. Da wackeln schlechtsitzende Peruecken, blinken superweisse Porzellanzaehne, gepaart mit Klamotten, die selbst Dirk Bach zu peinlich waeren.

Wenigstens bekommen diese TV-Opas meistens eine huebsche, junge Dame an die Seite gesetzt, die nach jedem seiner Worte freundlich nicken darf und ab und zu auch mal einen Satz sprechen darf.

Aufgepasst! Bisher war nur von den „normalen“ Kanaelen die Rede. Wer mehr sehen will (meistens den selben Scheiss), braucht Kabel-TV. Dann gibt es auch noch Pay-TV (deutlich billiger als in Deutschland) mit relativ aktuellen, meistens amerikanischen Spielfilmen, die hier in Japan GottseiDank nur selten synchronisiert werden. Wer einmal Rambo auf Japanisch gesehen hat, weiss was ich meine. Dazu gibt es haufenweise Dokus auf „National Geographic“, so z.B. das von mir heissgeliebte „American Chopper“, das wohl auch in Deutschland jeder kennt und „3 Sheets“, in dem sich ein Reporter in den verschiedensten Laendern mit exotischen oertlichen Alkoholika volllaufen laesst.

Es gibt ein paar gute Shows im „oeffentlich-rechtlichen“ TV, wie z.B. Bakademia (Idiotenakademie), in der verrueckte Homevideos gezeigt werden, Tokyo Friend Park, eine nette Spielshow, die japanische Version von Versteckte Kamera, viel verrueckter als jede europaeische Version (siehe You Tube...), Before & After, die japanische Version von „Do it Yourself – S.O.S.“ und mehrere Sportshows, bei denen die Kandidaten wahnwitzige Parcours durchlaufen.

Obwohl fast nur Mist im TV laeuft, sind immer mehr japanische Haushalte technisch hervorragend bestueckt: Riesen-Flatscreen, Harddisk-BluRay-Recorder und Dolby Surround sieht man fast ueberall. Ich habe letzte Tage auch „nachgeruestet“ und einen Harddisk-BluRay-Recorder von Mitsubishi gekauft.




Der untere ist meiner! Gibts leider nicht in Deutschland........

Damit ihr nicht allzu neidisch werdet, sage ich euch nicht was das Teil hier gekostet hat......


Bis die Tage!